Düsseldorf: Neue LSBTIQ+-Broschüre mit Anlaufstellen für Betroffene von Gewalt
Lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Menschen (LSBTIQ+) sind immer noch verbaler und körperlicher Gewalt ausgesetzt. Daran konnte auch die Arbeit der Fachgruppe “Gewaltprävention LSBTIQ+” des Kriminalpräventiven Rates der Stadt Düsseldorf nichts ändern. Die Gruppierung setzt sich seit 25 Jahren für Respekt, ein offenes Miteinander und die Minderung und Bekämpfung von Gewalt gegen LSBTIQ+-Menschen in Düsseldorf ein. Durch die kontinuierliche Arbeit konnten nachhaltige Strukturen entwickelt und ein Netzwerk geschaffen werden, das stetig für die Community eintritt und für Akzeptanz und Respekt wirbt.
Neuauflage des Leporellos
Um den Betroffenen von Gewalt eine Information an die Hand zu geben, wo es Anlaufstellen, Hilfsangebote und Unterstützung gibt, wurde im Jahr 2010 wurde erstmals ein Leporello (Faltbuch) mit den entsprechenden Anlaufstellen veröffentlicht. Unter dem Slogan “Wir sind da!” hat die Fachgruppe nun einen Videoclip erstellt und den Leporello neu aufgelegt. Neben einer Liste über die Anlaufstellen, gibt die Broschüre auch einen ersten Überblick über mögliche Schritte nach Erleben einer Gewaltsituation.
Das Video
Das Video soll zusätzlich ermutigen, sich nach einer Gewalttat Hilfe und Beratung zu holen. Im Clip stellen sich drei wesentliche Anlaufstellen vor, an die man sich wenden kann:
– das LSBTIQ+-Forum ist lokal in Düsseldorf tätig und ansprechbar,
– das Landesprojekt “Vielfalt statt Gewalt” steht für ganz NRW als Anlaufstelle zur Verfügung und
– die Polizei Düsseldorf unterstützt unter anderem durch ihre Opferschutzbeauftragten die Betroffenen bei der Erstattung einer Anzeige.
“Mein Dank gilt an dieser Stelle den Mitgliedern der Fachgruppe und allen Akteur*innen, die sich seit 25 Jahren für Akzeptanz, ein respektvolles Miteinander und ein vielfältiges Düsseldorf einsetzen. Trotz aller Errungenschaften und der unverzichtbaren Arbeit der vergangenen Jahre sind diverse sexuelle und geschlechtliche Lebensweisen immer wieder Anfeindungen und Diskriminierungen ausgesetzt, so dass es weiterhin gesellschaftliche Wachsamkeit, Zivilcourage sowie fachliche Anlaufstellen braucht. Die Arbeit der Fachgruppe ist insofern eine tragende Säule für die LSBTIQ+-Community in Düsseldorf”, betont Christian Zaum, Beigeordneter der Landeshauptstadt Düsseldorf und Vorsitzender des Kriminalpräventiven Rates.
Der Leporello liegt in den unterschiedlichen Anlaufstellen, städtischen Einrichtungen und den Treffpunkten der Community aus. Er ist zudem hier im Internet auf der Seite des Kriminalpräventiven Rates abrufbar.
Fachgruppe “Gewaltprävention LSBTIQ+”
Seit der Gründung im Jahr 1996 hat die Fachgruppe verschiedene Projekte initiiert, begleitet und umgesetzt. Die Projekte beziehen sich zumeist auf Beobachtung und Situationsanalyse, Konzeption oder Aufklärungsarbeit. So war die Fachgruppe unter anderem maßgebend an der Konzeptionierung und Umsetzung des Projektes SCHLAU (LSBTIQ+-Aufklärung in Schulen) beteiligt, sodass das Bildungs- und Antidiskriminierungsprojekt zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt erfolgreich gestartet werden konnte. Zudem hat die Fachgruppe konzeptionell an der Erarbeitung des queeren Jugendzentrums PULS mitgewirkt, verschiedene Poster und Postkartenaktionen durchgeführt, die kontinuierlich unter anderem für Themen wie K.O.-Tropfen, LSBTIQ+ in Stadien sowie LSBTIQ+ im Kontext von Migration und Fluchtgeschichte sensibilisiert haben.