Düsseldorf Benrath: “Zitrusmanie. Goldene Früchte in fürstlichen Gärten” im Museum für Gartenkunst
Was heute alltägliche Früchte im Obstangebot der Geschäfte sind, war vor drei Jahrhunderten ein fürstliches Statussymbol. Immergrüne Pomeranzen-, Zitronen- und Orangenbäume zierten in der Barockzeit repräsentativer Gärten. Sie standen für die Unsterblichkeit einer Dynastie und wurden leidenschaftlich gesammelt. Diese Zitrusmanie erfasste auch das Bürgertum, das ebenfalls Pomeranzengärten anlegte und wer es sich leisten konnte, ließ die Früchte und Blüten zu Parfüm, Heilmitteln oder Kochzutaten verarbeiten. Das Museum für Gartenkunst im Schloss Benrath zeigt noch bis zum 18. September in einer Sonderausstellung mit Gemälden, Grafiken, Skulpturen, Porzellan, Modellen und aufwändig illustrierten Schriften wie facettenreich die Leidenschaft für Zitrusfrüchte zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert war.
Die fürstliche Sammelwut hat ihren Ursprung in dem antiken Mythos vom Raub der Goldenen Äpfel aus dem Garten der Hesperiden durch den tapferen Helden Herkules. Barocke Fürsten scheuten deshalb keine Mühen und Mittel, um die Überwinterung der frostempfindlichen Zitruspflanzen zu gewährleisten. Sie ließen prachtvolle Orangeriegebäude errichten und setzten wichtige bauliche Akzente in ihren Parkanlagen.
Zum ersten Mal werden auch das Schloss Benrath und das Rheinland als Orte fürstlicher Orangeriekultur dargestellt. Historische Zitrussorten, die in Kübeln im Innenhof des östlichen Kavalierflügels sowie rund um das Schloss aufgestellt sind, geben den Besucher*innen einen Eindruck von der Vielfalt der goldenen Früchte. Neben der Ausstellung wurde ein umfangreiches und außergewöhnliches Begleitprogramm für Groß und Klein konzipiert.
Weitere Informationen zur Ausstellung finden sie hier.
Die speziellen Angebote für Kinder sind hier aufgeführt.