Borussia Düsseldorf: Kantersieg in Grenzau
Anton Källberg, Kristian Karlsson und Dang Qiu saßen im März mehr als 22.000 Kilometer im Flugzeug. Sie spielten in Singapur und in Doha insgesamt drei Weltranglistenturniere. So gut, dass Karlsson und Qiu jeweils eins der Doppel-Turniere gewannen und dieselben Spieler im Einzel jeweils einmal im Halbfinale standen. Das ließ Qiu auf Weltranglistenplatz 25 klettern, während Karlsson Rang 23 belegt. Källberg, in Singapur und Katar nicht ganz so erfolgreich wie seine Clubkameraden, ist die Nummer 31. Bester Borusse bleibt Timo Boll auf neun.
Da konnte es einem Angst und Bange werden um den TTC Zugbrücke Grenzau im Bundesligaspiel am Sonntag (3.4.). Auch weil die Düsseldorfer mit 38:2 Punkten schon drei Spieltage vor Ende als Sieger der Hauptrunde feststanden, während die Grenzauer mit 12:28 Zählern so gerade den Abstieg verhindert haben.
TTC-Coach Slobodan Grujic schickte mit Patrick Baum und Nils Hohmeier zwei Akteure an die Platte, die nicht im globalen Ranking gelistet sind. Lediglich Jiaji Wu wird auf Platz 298 notiert. Auf Cristian Pletea (Weltrangliste 98) verzichtete Grujic. Auf Düsseldorfer Seite kam Karlsson nicht zum Einsatz. Er hatte sich im Halbfinale des WTT Star Contenders in Doha vergangene Woche eine Verletzung im Schulter- und Nackenbereich zugezogen. „Dieselbe Geschichte hat er letztes Jahr schon einmal gehabt. Das dauerte damals vier bis fünf Tage, dann war es weg“, so Heister. „Kris macht jetzt eine spezielle Physiotherapie und dürfte Ende der Woche wieder ins Training zurückkehren.“
Allerdings hatte der Ex-Düsseldorfer Baum, damals noch im Borussia-Trikot, dereinst zweimal hintereinander die Vize-Europameisterschaft erspielt. Sowohl 2010 als auch 2011 scheiterte Baum im europäischen Endspiel an Boll.
Zu einer Neuauflage der EM-Endspiel kam es in Grenzau aber nicht. Dafür hätte entweder Källberg, Qiu oder Boll eines ihre Einzel verlieren müssen. Da aber das Gäste-Trio ihrem jeweiligen Grenzau-Gegner überlegen war, konnten Boll und Baum vor ihrem Duell die Schläger schon wieder einpacken.
Qiu machte mit Baum genauso kurzen Prozess wie Boll mit Wu. Einzig Källberg gönnte Hohlmeier zwei Satzgewinne. Für Källberg hatte der Cheftrainer eine kleine augenzwinkernde Rüge. „Wenn er die beiden Sätze nicht verloren hätte, wäre ich viel früher zu Hause gewesen“, meinte Heister schmunzelnd. „Quatsch beiseite, Anton wollte etwas ausprobieren und hat Nils absichtlich in die Stärken gespielt. Das Anton auch anders kann, hat er im finalen Durchgang bewiesen.“ Den gewann der Düsseldorfer entspannt mit 11:1.
„Für beide Mannschaften ging es um nichts mehr“, meint Heister. „Von daher sind wir sehr locker und ohne Druck in das Spiel gegangen und haben Grenzau trotzdem nicht unterschätzt. Die Jungs haben das gut gemacht. Besonders für Anton und Dang ist das nach den langen Reisen zu den internationalen Turnieren der vergangenen Wochen nicht selbstverständlich.“
TTC Zugbrücke Grenzau – Borussia Düsseldorf 0:3
Patrick Baum – Dang Qiu 0:3 (8:11, 8:11, 8:11)
Wu Jiaji – Timo Boll 0:3 (7:11, 6:11, 8:11)
Nils Hohmeier – Anton Källberg 2:3 (5:11, 11:8, 8:11, 11:8,1:11)