Düsseldorf entwickelt System für mehr Ordnung bei E-Scootern
E-Scooter sind in vielen Städten eher ein Problem, als ein Beitrag zur Mobilitätswende. Dies wurde auch in Düsseldorf festgestellt, doch hier gehen Stadt und die Connected Mobility Düsseldorf (CMD) jetzt innovative Wege, um mehr Ordnung in den E-Scooter-Wildwuchs zu bringen. Neben neuen Verträgen, die die Anbieter mehr in die Verantwortung nehmen, wurde jetzt ein Haltebügelsystem vorgestellt.
Viele Düsseldorfer*innen kennen den Anblick: E-Scooter die im Weg stehen und behindern. Ein Ärgernis, das für gehandicapte Menschen ein gefährlichen Problem werden kann. Da die Nutzer*innen der E-Scooter allgemeine Geschäftsbedingungen offensichtlich kaum beachten, geht die Stadt nun andere Wege, um dem Wildwuchs Herr zu werden.
Bereits im Januar ließ die Stadt die fünf Anbieter „Bird Rides Germany GmbH“, „Bolt Services DE GmbH“, „Limebike Germany GmbH“, „TIER Operations Germany AG & Co. KG“ sowie „Voi Technology Germany GmbH“ Absichtserklärungen unterschreiben. Darin verpflichten sich die Anbieter mehr Personal zur Ordnung der Fahrzeuge in den Sharing-Stationen einzusetzen. Verkehrsbehindernd abgestellte E-Scooter müssen zeitnah umgeparkt werden. Die Flotte der E-Scooter soll emissionsarm werden. Wichtigster Punkt ist die Reduzierung der Anzahl von 12.700 auf 8.400 Fahrzeuge. Nur 1.800 Fahrzeuge dürfen im Bereich Altstadt, Carlstadt und Stadtmitte stationiert sein. Im Gebiet Pempelfort, Golzheim, Derendorf, Mörsenbroich, Düsseltal, Flingern-Nord, Flingern-Süd, Oberbilk, Friedrichstadt, Unterbilk, Bilk, Niederkassel und Oberkassel wird die Flottengröße auf 4.900 Fahrzeuge begrenzt. Im restlichen Stadtgebiet dürfen weitere 1.700 E-Scooter stehen.
Im Innenstadtbereich soll die Ausleihe nicht mehr überall möglich sein, sondern nur noch an Stationen. Damit dort das unsachgemäße und unordentliche Abstellen der E-Scooter unterbleibt, hat Düsseldorf als erste Stadt deutschlandweit ein Haltebügelsystem entwickelt. In einem ersten Schritt sollen bis zu 100 fest definierte Abstellflächen im Stadtgebiet geschaffen werden.
Mobilitätsdezernent Jochen Kral hat das Ziel, die Scooter verträglich in die Stadt zu integrieren und mit dem Pilotprojekt eine Antwort auf die vielen Beschwerden und Missstände, zu geben. “Die stärkere Regulierung der Leih-Scooter dient vorrangig dem Ziel, mehr Ordnung zu schaffen. Sie hilft aber auch, Busse und Bahnen auf der ersten und letzten Meile zu stärken, da an festen Stationen ein konstant verfügbares Angebot von E-Scootern bereitstehen wird, die als Zubringer dienen”, erklärte Kral.
Über den langfristigen Einsatz von Design, Beschilderung und Haltebügeln wird nach Auswertung der Praxiserfahrung verschiedener Lösungen entschieden. Weitere Stationen sollen in den nächsten Jahren folgen, unter anderem im Rahmen der Einrichtung von Mobilstationen. Auch in den Außenbezirken wird dann die freie Ausleihe in ein stationsbasiertes Verleihsystem umgestellt. Gehwege, Kreuzungen und Haltestellen sollen dadurch wieder barrierefrei nutzbar sein.