Düsseldorf wird sicherer: Zahl der Straftaten ist um acht Prozent gesunken
Nachdem NRW-Innenminister Herbert Reul die Kriminalstatistik für das Land am Montag (21.2.) veröffentlicht hat, traten auch Polizeipräsident Norbert Wesseler und der Leiter der Direktion Kriminalität Frank Kubicki vor die Presse und stellten die Zahlen für das vergangenen Jahr vor. Sank die Zahl der Delikte in NRW um 1,2 Prozent, konnten die Düsseldorfer Polizeichefs sogar einen Rückgang von acht Prozent präsentieren.
57.232 Straftaten wurden für das Jahr 2021 in Düsseldorf registriert, ein Rückgang von acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr, da waren es 62.180 Fälle. Es gab weniger Straftaten im Bereich Straßenkriminalität, Kfz-Kriminalität, Taschendiebstahl und bei den Wohnungseinbrüchen. Die Aufklärungsquote liegt mit 49 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau (50,38 Prozent). Weder Polizeipräsident Norbert Wesseler noch der Leiter der Direktion Kriminalität, Frank Kubicki, konnten sich an einen so niedrigen Wert in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten erinnern. Im Vergleich zum Jahr 2015 betrug der Rückgang rund ein Drittel.
„Die pandemiebedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens haben das Einsatz- und Kriminalitätsgeschehen in Düsseldorf merklich beeinflusst und in vielen Deliktsbereichen für Rückgänge gesorgt. Dass viele Täter verstärkt online und von zuhause agieren, müssen wir weiterhin fest im Blick behalten“, bilanzierte Polizeipräsident Norbert Wesseler die Kriminalitätsentwicklung in der Landeshauptstadt für das Jahr 2021.
Aus zehn Delikten, zu denen Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raub, räuberische Erpressung und gefährliche/schwere Körperverletzung gehören, setzt sich die sogenannte Gewaltkriminalität zusammen. Hier ist ein Rückgang um 12,24 Prozent auf 2.057 Fälle (Vorjahr: 2.344) zu verzeichnen. Bei den Straftaten gegen das Leben (Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen) kam es zu 21 Fällen. Bei den Kapitaldelikten wurden eine Tat als Mord (Vorjahr: 6) und 15 als Totschlag (Vorjahr: 14) registriert.
Die Diebstahlsdelikte haben mit 20.696 Fällen nach wie vor den größten Anteil (rund 36 Prozent) an der Gesamtkriminalität. Mangels Gelegenheit im Rahmen der Corona-Einschränkungen und durch Präventionsmaßnahmen gingen die Taschendiebstähle um 31 Prozent auf 2.450 Fälle (Vorjahr: 3.541) zurück. Diebstähle an/aus Fahrzeugen stiegen um 241 Fälle (+ sieben Prozent) auf 3.494 Fälle. 189 Kraftfahrzeuge wurden insgesamt gestohlen, deutlich weniger als im Jahr 2020, wo es noch 288 waren. Die Polizei registrierte weniger Fahrraddiebstähle. Im vergangenen wurden mit 3.040 Fällen 593 weniger als 2020 erfasst.
Homeoffice und Lockdown sorgten dafür, dass die Wohungseinbrecher weniger Gelegenheiten hatten. So sanken Fallzahlen um 42 Prozent auf 771 Fälle (Vorjahr: 1.327). Aufklärung und Sicherungsmaßnahmen führten dazu, dass die Täter bei nahezu der Hälfte aller Fälle beim Eindringen in die Objekte scheiterten oder nichts klauten.
Die Straßenkriminalität setzt sich aus 22 Einzeldelikten zusammen, die ihren Ausgangspunkt auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen haben. Daher beeinflussen sie sehr stark das Sicherheitsgefühl der Menschen. Sie ist in diesem Jahr zum sechsten Mal in Folge gesunken. 13.995 Fälle wurden erfasst, ein Rückgang um 11,5 Prozent zum Vorjahr, wo es noch 15.804 Delikte gab.
Doch neben dem Erfolg in vielen Bereich, musste die Polizei auch eingestehen, dass es in einigen Bereichen zu steigenden Zahlen gekommen ist.
In Düsseldorf wurde das Kriminalkommissariats 17 eingerichtet, das sich unter anderem mit sexualisierter Gewalt gegen Kinder und die Herstellung/Verbreitung von Kinderpornographie befasst. Bei den bearbeiteten Fällen des sexuellen Missbrauchs von Kindern gab es einen Anstieg um fast 40 Prozent auf 130 (Vorjahr: 93). Die Zahl der Fälle von Kinderpornographie stieg um rund 182 Prozent auf 268 Delikte (Vorjahr:95).
Im Bereiche des Computerbetrugs mittels geklauter Zahlungskarten mit Geheimnummer stieg die Zahl der Delikte um 29,1 Prozent auf 528. Auch beim Waren- und Kreditbetrug stiegen die Fälle: 3.162 gab es, 26,5 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Rauschgiftdelikte in Düsseldorf sind in Düsseldorf von 3.649 Fällen in 2020 auf 3.913 in 2021 gestiegen. Dabei haben Verstöße im Zusammenhang mit Cannabisprodukten den größten Anteil und machten mit 2.493 fast zwei Drittel der Fälle aus.