Düsseldorf feiert nach Aschermittwoch keinen Karneval, sondern „fröhliche und farbenprächtige“ Veranstaltungen
Heftiger Kritik sah sich das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) vom Bund Deutscher Karneval (BDK) ausgesetzt, als bekannt wurde, dass in Düsseldorf zahlreiche Veranstaltungen nach Aschermittwoch geplant sind. Dieser vom BDK als „Sommerkarneval“ eingestufte Plan, müsse in Bezug auf die BDK-Satzung geprüft werden und hätte gegebenenfalls auch Auswirkungen auf die Bewerbung um die Anerkennung des Karnevals als immaterielles Kulturerbe durch die UNESCO, hieß es.
Bei einem Treffen im Haus des Karnevals wurde die Thematik zwischen Vertretern des CC, BDK-Präsident Fess und BDK-Vize Krawietz erörtert. Dabei erläuterten die CC-Vertreter die Probleme, die die Pandemie bei den Vereinen ausgelöst habe, und den daraus resultierenden Wunsch Veranstaltungen nach Aschermittwoch sowie einen Umzug am 29. Mai in Düsseldorf durchzuführen.
Einigkeit herrschte in der Gesprächsrunde darüber, dass es im Düsseldorfer Karneval keine Verstöße gegen die Satzung und die Ethik-Charta des BDK geben werde. Es gab Verständnis für das Bedürfnis der Vereine nach gemeinsamer Aktivität und Vermeidung existenzbedrohender Verluste in den Vereinskassen. Deshalb stelle sich der BDK auch nicht gegen Veranstaltungen nach Aschermittwoch. Allerdings sollten diese in Form von bunten Abenden „ohne die an die Session gebundenen karnevalistischen Accessoires“ durchgeführt werden. Dann stelle diese Lösung für das BDK-Präsidium keine „Verlängerung der Session über den Aschermittwoch hinaus“ dar.
Das gleich gilt auch für den Umzug, der für den 29. Mai geplant ist. Es sei kein verschobener Rosenmontagszug, sondern ein „fröhlicher und farbenprächtiger“ Umzug, der – so CC-Präsident Laumen – „keinen direkten Bezug zum höchsten Feiertag der Karnevalisten“ hat. Für diesen „Zoch im Mai“ ermittelt das CC derzeit einen „individuellen“ Namen.
Den Jecken in Düsseldorf dürfte es egal sein, welchen Namen die Festivitäten nach Aschermittwoch tragen werden – Hauptsache es darf wieder gefeiert werden.