Rund 300 Kurden demonstrieren in Düsseldorf für die Freilassung Abdullah Öcalans
23 Jahre nach der Festnahme von Abdullah Öcalan in Kenia durch den türkischen Geheimdienst haben rund 300 Kurden bei einer Demonstration seine Freilassung gefordert. Mit Transparenten und Fahnen zogen sie am Samstag (12.2.) durch Düsseldorf. Der heute 72 Jahre alte Özalan sitzt in einem türkischen Gefängnis. Eine ursprünglich gegen ihn ausgesprochene Todesstrafe war in lebenslange Haft umgewandelt worden.
„Internationale Solidarität“ eingefordert
Von kleinen Kindern bis hin zu Senioren waren Menschen jeden Alters vor dem DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße dabei. Dort startete der Demo-Zug nach einigen Reden in kurdischer Sprache. In ihnen wurden unter anderem türkische Luftangriffe gegen Stellungen der Kurdenmiliz YPG in Nordost-Syrien beklagt. Offiziell flogen die türkischen Drohnen gegen ein Kraftwerk der nordsyrischen Stadt Derik. Auf einem verteilten Flugblatt heißt es unter Berufung auf einen Bericht des Bayerischen Rundfunks, es seien mindestens vier Menschen zu Tode gekommen, viele seien verletzt worden. In Sprechchören wurde in Düsseldorf die „Internationale Solidarität“ beschworen. Die Demo zog quer durch die Innenstadt zum Grabbeplatz.
Bilder Öcalans in Köln verboten
Der Dachverband der kurdischen Vereine in Nordrhein-Westfalen, FED-MED, und der Verband der Frauen aus Kurdistan in Deutschland (YJK-E) hatte die Demonstration als Teil einer dreitägigen Abfolge von Kundgebungen organisiert. Am Freitag waren die Kurden auf dem Heumarkt in Köln. Dort untersagte die Polizei das Zeigen von Bildern Abdullah Öcalans, wogegen die Teilnehmenden protestierten.
Forderung an die Bundesregierung
Engin Sever, Ko-Vorsitzender des bundesweiten Dachverbands KON-MED, erklärte zu dem Verbot: „Das seit 23 Jahren gegen Abdullah Öcalan angewandte Isolationssystem wird auch in Deutschland umgesetzt. Die Bundesregierung spricht von Demokratie und Menschenrechten, verbietet jedoch auch politischen Gründen kurdische Institutionen und Symbole.“ In Düsseldorf war der 72-jährige Abdullah Öcalan unter anderem als Großposter zu sehen. Die KON-MED forderte die Bundesregierung auf, „von ihrer Kriminalisierungspolitik abzusehen“.