Düsseldorfer Appell mit Mahnwachen für Solidarität und Demokratie
Der Düsseldorfer Appell setzt sich sei 1991 als überparteiliches, bürgerschaftliches Bündnis gegen Rassismus, Antisemitismus sowie religiösen und politischen Extremismus ein. Die zunehmenden Demonstrationen gegen die Maßnahmen zur Einschränkung der Pandemie haben die Mitglieder Ende Januar bewogen, in einem offenen Brief ihre Forderung nach Solidarität und Demokratie zu unterstreichen (weitere Informationen finden sie hier).
Am vergangenen Samstag (5.2.) demonstrierten die Mitglieder des Bündnisses gemeinsam mit rund 1600 Teilnehmer*innen in der Düsseldorfer Innenstadt gegen Neonazis, AfDler, Reaktionäre, Impfgegner, Corona-Maßnahmen-Skeptikern und Verschwörungstheoretiker. Ziel war es die Bürger*innen aufzurufen, sich nicht an Anti-Corona-Demonstrationen zu beteiligen. Die sogenannten „Spaziergänge“ sind von Rechtsextremen organisiert oder unterwandert, die Auflagen der Coronaschutzverordnung werden von den Teilnehmer*innen größtenteils ignoriert. „Wer mit Rechtsextremen und Demokratiefeinden mitläuft, macht sich schuldig und gefährdet unsere Demokratie!“, heißt es wörtlich in dem offenen Brief des Düsseldorfer Appells, der bereits von zahlreichen Bürger*innen unterzeichnet wurde.
Um ihrem Aufruf nach Solidarität und Demokratie Nachdruck zu verleihen, wurden seit Montag (7.2.) Mahn- und Gedenkwachen an verschiedenen Plätzen in Düsseldorf organisiert. Das Bündnis erhebt damit seine Stimme gegen Menschen, die Corona leugnen sowie Verschwörungstheorien, Antisemitismus und rechtsextreme Ideologien verbreiten. Bei den Zusammenkünften wird an die persönlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie erinnert. Es wird auch an jene gedacht, die an den Folgen von Covid-19 verstorben sind und an Long- Covid leiden.
Nach dem Start an der Johanneskirche, versammelte man sich am Dienstag an der Mahn- und Gedenkstätte und am Mittwoch vor dem Düsseldorfer Rathaus. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller betonte am Mittwochabend, das Protest Ausdruck lebendiger Demokratie sei und erklärte: „Ich warne davor, sich vor den falschen Karren spannen zu lassen. Wenn Demonstrationen dazu missbraucht werden, Hass und Hetze zu verbreiten und unsere demokratischen Werte in Frage zu stellen, dann ist dafür auf Düsseldorfer Straßen kein Platz.“
Am Donnerstag versammelten sich die Teilnehmer*innen der Mahnwache vor der Jüdischen Gemeinde am Paul-Spiegel-Platz. Michael Szentei-Heise, Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke und Sigrid Wolf waren zum Gedenken gekommen.
Wer den Düsseldorfer Appell und die Ziele des offenen Briefes unterstützen möchte, hat am Freitag Gelegenheit an der letzten Mahnwache dieser Woche teilzunehmen. Um 18 Uhr versammeln sich Interessierte vor dem Gesundheitsamt, Kölner Straße 180. Denn ein Anliegen der Mahn- und Gedenkwachen ist es, auch denen zu danken, die sich täglich darum kümmern, die Pandemie zu bekämpfen.