Düsseldorf: Verkehrsverstöße übertreffen Vor-Corona-Niveau
Die Personalaufstockung im Ordnungsamt im vergangenen Jahr macht sich bei der Zahl der geahndeten Verkehrsverstöße in Düsseldorf bemerkbar. Die rund 150 Mitarbeitenden ertappten 494.603 Falschparker, was die Zahl der Fälle in 2020 (438.417) und 2019 (459.178) deutlich übertrifft.
Die Zahl der festgestellten Verkehrsverstöße durch das Ordnungsamt hat im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen und übertrifft in bei vielen Sachverhalten sogar das Vor-Corona-Niveau.
Fließender Verkehr
Geschwindigkeitsüberwachung
Spitzenreiter bei den Strecken, auf denen zu stark aufs Gaspedal gedrückt wird ist der Rheinufertunnel. Mit 94.407 festgestellten Verstößen im vergangenen Jahr, sind dies rund 40 Prozent der Raser-Fälle, die bei 228.929 liegen. Spitzenreiter war ein Autofahrer, der im Oktober 2021 mit 151 Stundenkilometern statt der erlaubten 60 durch den Tunnel raste.
Durch das reduzierte Verkehrsaufkommen lag die Zahl der Verstöße 2020 bei 208.009, vor Corona im Jahr 2019 wurden 233.478 Temposünder erwischt.
Die Überwachungsanlage auf der Autobahn 44 wurde am 26. Februar 2021 wegen Brückenbauarbeiten außer Betrieb genommen. Bis dahin betrug die höchste gemessene Geschwindigkeit 200 Stundenkilometer – doppelt so schnell wie die erlaubten 100.
An den zehn weiteren stationären Überwachungsanlagen im Stadtgebiet waren 31.363 Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs (2020: 31.866).
Mobile Blitzer
An mehr als 700 Standorten werden immer wieder Tempokontrollen durch mobile oder semistationäre Messgeräte durchgeführt. Dies gilt besonders an Schulwegen, vor Senioreneinrichtungen und Krankenhäusern oder an Unfallhäufungsstellen. Dabei waren insgesamt 98.952 Verkehrsteilnehmer*innen zu schnell unterwegs (2020: 58.157). Die höhere Zahl der Verkehrsverstöße erklärt sich besonders durch den Einsatz der Blitzer-Anhänger und durch die Umstellung auf eine bessere Messtechnik.
Rotlichtüberwachung
Bei der Fahrt über roten Ampeln wurden im vergangenen Jahr 8.287 Menschen erwischt (2020: 10.981). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr erklärt sich durch den zeitweiligen Ausfall einer Messanlage. Die meisten Verstöße wurden am “Nordstern” festgestellt, wo 7.961 Autofahrer (2020: 9.382) das Rotlicht missachteten.
Ruhender Verkehr
Verwarn- oder Bußgelder wegen Falschparkens erhielten Im Jahr 2021 494.603 Fahrzeughalten (2020: 438.417, 2019: 459.178). Dabei standen die meisten Fahrzeuge 155.868 (2020: 133.626) auf legalen Parkplätzen, hatten aber die Höchstparkdauer überschritten oder keinen Parkschein gelöst.
Illegale Parkplätze auf Geh- oder Radwegen suchten sich 75.904 (2020: 52.654, 2019: 73.164). 5.605 Menschen parkten verbotswidrig auf Behindertenparkplätzen. (2020: 4.798 Mal). In 10.659 Fällen (2020: 8.673, 2019: 9.930) wurden Fahrzeuge abgeschleppt.
Drittanzeigen
Immer mehr Bürger*innen machen von der Möglichkeit Gebrauch sogenannte Drittanzeigen einzureichen. Von den gesamten Verfahren war dies bei 32.340 Fällen (6,5 Prozent) der Fall. Damit stieg die Zahl erneut: 2019 waren es 29.683 Drittanzeigen, 2020 30.339. Dabei ärgerten sich die Bürger*innen bei 13.542 Fällen über das Parken auf Geh- und Radwegen, bei 6.743 Fällen über das Parken im absoluten Halteverbot (Zeichen 283). Das ordnungswidrige Parken vor Ein- und Ausfahrten wurde 1.094 Mal angezeigt.
Rund 50 Prozent der Verstöße wurden von Fahrzeugenhalter*innen mit Düsseldorfer Kennzeichen begangen. Weitere 6,3 beziehungsweise 6,2 Prozent entfallen auf die Kennzeichen der angrenzenden Kreise Rheinkreis Neuss (NE) und Kreis Mettmann (ME).
Einnahmen und Ausgaben
Für Aufgaben im Zusammenhang mit der Überwachung des ruhenden und fließenden Straßenverkehrs durch die Teams des Ordnungsamts sind im Haushalt der Stadt Düsseldorf rund 13,5 Millionen Euro angesetzt. Die Gesamtsumme der Geldbußen beläuft sich nach aktueller Schätzung für 2021 auf rund 17,3 Millionen Euro belaufen.