Borussia Düsseldorf siegt locker in Neu Ulm
Cheftrainer Danny Heister und Manager Andreas Preuß waren am Sonntag (6.2.) zufrieden. „Wenn man 3:0 gegen Neu-Ulm gewinnt, muss man natürlich zufrieden sein“, meinte Heister. „Wir haben die knappen Sätze gewonnen und in den entscheidenden Momenten haben die Jungs taktisch richtige Entscheidungen getroffen.“
Mit dem 15. Sieg nach 16 Saisonspielen in der Tischtennis Bundesliga (TTBL) bleiben die Düsseldorfer an der Tabellenspitze. Sechs Spieltage vor Ende der Hauptrunde haben die Borussen bereits 12 Punkte Vorsprung vor dem TTC Fulda-Maberzell auf Rang fünf. Damit ist der Heister-Truppe die Qualifikation für die Playoffs nur noch theoretisch zu nehmen.
In Neu-Ulm schickte der Trainer mit Timo Bill (Weltrangliste 8), Anton Källberg (Wrl. 32) und Dang Qiu (Wrl. 42) das aktuell formstärkste Trio an den Tisch. Die Neu-Ulmer hingegen verzichteten auf ihre bisher besten Punktesammler Tiago Apolonia (Wrl. 58) und Kay Stumper (Wrl. 308). Doch was TTC-Trainer Dmitrij Mazunocv sonst noch aufbieten kann, ist auch nicht „von schlechten Eltern“. Immerhin kann er mit Lev Katsman (Wrl. 267) und Vladimir Sidorenko (Wrl. 149) zwei amtierende Mannschafts-Vizeeuropameister aufbieten. Dazu kommt mit Ioannis Sqouropoulos (Wrl. 156) ein weiterer junger Wilder. Das Durchschnittsalter des Neu-Ulm-Trios ist 20 Jahre. Da gehören Källberg und Qiu mit ihren 24 beziehungsweise 25 Jahren bereits zu den Routiniers.
Und die Routine gepaart mit den besseren spielerischen Leistungen am Tisch sollte sich durchsetzen. Dabei verkörpert Boll Routine in Perfektion. Er ist 40 Jahre alt und bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten in der Weltspitze. In der TTBL gibt es keinen erfahreneren Spieler. Er musste auf seine Routine zurückgreifen, um Katsman zu bezwingen. Boll ist der Trainingsrückstand nach gerade überstandener zweimonatiger Verletzungspause noch anzumerken. Seinem enorm hohen Grundniveau konnte Katsman aber nichts entgegensetzen. „Ich bin ja immer sehr selbstkritisch“, sagte der 40-Jährige nach der Partie. „Ich sage immer, dass ich nicht mehr der schnellste Spieler bin. Aber im Moment bin ich sehr langsam. Nach der langen Pause ist das auch normal. Aber insgesamt geht es aufwärts.“
Källberg, erneut an Position eins aufgeboten, musste gegen Sgouropoulos nur selten seine ganze Spielkunst zeigen. Dem Schweden im Borussia-Dress genügte es, immer wenn es eng wurde, einen Gang höher zu schalten, um den Griechen jederzeit im Griff zu haben.Für Qiu und Sidorenko kam es zu einem deja vu-Erlebnis. Sie hatten sich am Jahresende 2021 im Finale der Mannschafts-Europameisterschaft gegenüber gestanden und Dang hatte mit 3:1 gewonnen. Das gleiche Ergebnis gab es in der TTBL-Begegnung.
Der 3:0 Gesamterfolg war eingetütet. „Es war kein schlechtes Spiel von uns, aber Düsseldorf war einfach stärker“, sagte Katsman, dessen Neu-Ulmer auf Platz sieben stehen. „Wir haben alles gegeben und uns nichts vorzuwerfen.“
Die Borussen blicken bereits auf das Champions League-Halbfinalhinspiel am 20. Februar gegen den Pokalsieger 1. FC Saarbrücken TT. Allmählich breitet sich Zuversicht aus. „Ich habe in Neu-Ulm einen eindeutigen Sieg unserer Mannschaft gesehen“, urteilt Preuß. „Ich bin froh, dass Timo schon wieder so solide spielt. Das sieht für mich jetzt schon deutlich flüssiger aus als noch letzte Woche. Respekt vor der Leistung unseres Trios.“
TTC Neu-Ulm – Borussia Düsseldorf 0:3
- Lev Katsman – Timo Boll 1:3 (9:11, 6:11, 11:8, 6:11)
- Ioannis Sgouropoulos – Anton Källberg 0:3 (10:12, 6:11, 10:12)
- Vladimir Sidorenko – Dang Qiu 1:3 (6:11, 11:8, 7:11, 9:11)