Düsseldorf: Pilotprojekt „Lastenrad“ für SWD-Quartier in Bilk
Wer in Bilk wohnt, weiß, wie schwer es ist einen Parkplatz zu finden. Da überlegt man sich das Fahrzeug nur für Einkäufe zu bewegen. Aber wie transportiert man größere Menge bequem nach Hause? Für die Bewohner*innen der 150 SWD-Wohnungen um den Innenhof des Quartiers Burghof-, Karolinger- und Henriettenstraße gibt es dafür jetzt ein neues Angebot: Lastenräder.
Drei Räder wurde im Hof mit Zufahrt über die Karolingerstraße 28 in einen Lastenrad-Automaten installiert, die jetzt bequem per App ausgeliehen werden können. Entwickelt haben das Modellprojekt die Stadt Düsseldorf gemeinsam mit der Connected Mobility Düsseldorf (CMD ). In der Städtischen Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD) fanden sie einen Unterstützer, der sich das innovative Projekt auch an anderen Standorten vorstellen kann.
Da es sich vorerst um ein Modellprojekt handelt, können sich nur die rund 300 Bewohner der SWD-Wohnanlage dafür freischalten lassen. So will man mit dieser Nutzergruppe erste Erfahrungen sammeln. Für die Nutzung ist eine einmalige Registrierung erforderlich. Diese kostet für die Bewohner der SWD-Wohnungen als Kennenlernangebot bis zum 31. März, fünf Euro, ab 1. April 10 Euro. Die Räder können aus der Station entnommen werden, wenn man die App “Velocity mobility” installiert hat und dort die Nutzung bucht. Die Rückgabe erfolgt an gleicher Stelle. Zur Auswahl stehen zwei Räder mit Transportbox und ein kleineres Rad, mit Korb auf dem Gepäckträger. Sie alle haben eine elektrische Antriebshilfe und weisen dadurch einen hohen Fahrkomfort auf. Der Mietpreis beträgt einen Euro je Stunde. Belastbar sind die Räder in den Transportboxen mit bis zu 60 Kilogramm. Der Transport von Kindern ist bei den Modellen des Pilotprojektes nicht möglich. Die CMD will Trainingsprogramme für die Anwohner anbieten, um eine sichere Nutzung der E-Lastenräder zu gewährleisten und Unentschlossene zu überzeugen. Informationen dazu gibt es bei der CMD online unter www.lastenrad-automat.de, Telefon 0211-421 61 800 oder per E-Mail an info@mobildus.de. Für die Nutzung der Lastenräder wird je angefangener Stunde ein Euro berechnet.
Rund 20.000 Euro kostet das Pilotprojekt, das mit Mitteln des kommunalen Klimaschutz-Fonds und der Unterstützung des Umweltamts realisiert wird. Die Nutzer*innen können gleich vor ihrer Haustür das Angebot nutzen und dabei Erfahrungen mit dem Lastenrad, aber auch mit dem Modell von Mietfahrzeugen machen. Da gute Lastenräder so viel Kosten wie ein Kleinwagen, schrecken viele vor der Anschaffung zurück. In Bilk wird ermöglicht den Komfort zu testen.
“Das innovative Projektvorhaben ‘Lastenrad-Automat’, das nun mit dem Standort Karolingerstraße startet, wird perspektivisch ein wichtiger Mosaikstein zur Mobilitätswende sein. Am Wohnort starten und enden die Wege der städtischen Bevölkerung. Dort werden die Weichen gestellt, welches Verkehrsmittel für die Wege genutzt wird”, erklärte Mobilitätsdezernent Jochen Kral.
Die SWD saniert und modernisiert noch bis 2026 die über 150 Wohnungen in den unter Denkmalschutz stehenden Häusern an der Burghof-, Karolinger- und Henriettenstraße. Mit dem Pilotprojekt wollen sie Erfahrungen auch für die zahlreichen anderen Objekte und Neubauvorhaben der Gesellschaft sammeln. Da das Projekt über Masterarbeiten wissenschaftlich begleitet wird, erhofft man sich Aussagen über Nachfrage, Zielgruppe und Nutzungscharakteristiken. Die Erkenntnisse werden mit dem Umweltamt im Hinblick auf die Klimaschutzstrategie und dem Amt für Verkehrsmanagement im Hinblick auf den Mobilitätsplan D geteilt, um größtmöglichen Nutzen daraus zu ziehen. Sollte sich das Lastenrad-Verleihsystem bewähren, könnte dies auch an weiteren Standorten eingerichtet werden.
Öffentliche Leihstationen für Lastenräder sollen noch in diesem Jahr am Kirchplatz, am Friedensplätzchen und an der Witzelstraße realisiert werden. Konkretere Informationen dazu sollen folgen, erklärte die CMD.