Borussia Düsseldorf mit Mühe im Champions League-Halbfinale
Cheftrainer Danny Heister und Borussia-Manager Andreas Preuß hatten es geahnt. So leicht wie beim 3:0 Viertelfinal-Hinspielerfolg würde sich K.S. Dekorglas Dzialdowo im Rückspiel der Tischtennis-Champions League nicht mehr bezwingen lassen. In Polen lief alles für die Düsseldorfer Titelverteidiger – am Sonntag (23.1.) im Arag Center Court der Borussia hingegen lief es nicht ganz so glatt. Mit einem mühsamen 3:2-Sieg spielte sich der Titelverteidiger in die Vorschlussrunde der europäischen Königsklasse.
Die Unsicherheit der Verantwortlichen am Staufenplatz rührte daher, dass Timo Boll (Weltrangliste 10) nach seiner Bauchmuskelverletzung weiterhin nicht einsatzfähig ist, und man das Leistungsvermögen von Anton Källberg (gerade zurück von einer Corona-Infektion) und Sharat Kamal Achanta nicht einschätzen konnte. Achanta stand das erste Mal seit 2019 wieder im Borussia-Aufgebot. Erst am späten Freitagabend war er aus Indien in Düsseldorf angekommen.
Aber ausgerechnet Källberg und Achanta sorgten für den Halbfinal-Einzug. Der Schwede schaffte die nach einer Champions League-Regel-Änderung notwendigen zwei Matchgewinne und Achanta sorgte für den Siegpunkt. „Ich bin froh, dass wir es geschafft habe“ meinte Heister. „Besonders nach den letzten Wochen mit der ständigen Corona-Angst und den Personalproblemen. Das waren keine schönen Wochen.“
Die neue Regel besagt, dass man für einen 3:0 oder 3:1 Sieg drei Punkte erhält. Für ein 3:2 zwei und der Unterlegene einen. Das bedeutete also, dass die Borussen im Rückspiel mindestens zwei Matchsiege erzielen mussten, um ins Semifinale einzuziehen. Sollte das nicht gelingen, müsste jeder Spieler noch einen Satz spielen. Das Team das zwei Sätze gewinnt, gewinnt das gesamte Viertelfinale. „Ich hoffe nicht, dass wir in diese Situation kommen“, meinte Borussia Cheftrainer Danny Heister vor dem Rückspiel gegen die Polen. „Mir war die alter Regelung, nach der nach einem 3:0 ein Matchgewinn zum weiterkommen gereicht hat, lieber.“
Zwar zeigte sich Källberg im Auftaktmatch gegen (Wrl. 42) Xu Wenliang deutlich überlegen, aber das reichte nicht, um das Nervenkostüm entscheidend zu beruhigen. Denn in Match zwei stand für die Polen der amtierende Vizeweltmeister Truls Morgegard (Wrl. 31) am Tisch. Dang Qiu (Wrl. 48) hatte ihn zwar in Hinspiel geschlagen, aber das war keine Garantie, dass es im Rückspiel genauso laufen würde. Diesmal lief es anders, Moregard gewann und stellte das Zwischenergebnis auf 1:1. Als Kristian Karlsson (Wrl. 29) unglücklicherweise gegen Jakub Dyjas (Wrl. 66) den kürzeren zog, stand die Premiere der neuen Regel kurz bevor.
Doch Källberg verhinderte das mit einer enorm starken Leistung und dem daraus resultierenden Sieg über Moregard. „Anton hat einen Super-Job gemacht“, bilanzierte Heister.
Tischtennis Viertelfinale Rückspiel Borussia Düsseldorf – K.S. Dekorglas Dzialdowo 3:2 (Hinspiel 3:0)
- Anton Källberg – Xu Wenliang 3:0 (11:2, 11:8, 11:8);
- Dang Qiu – Truls Moregard 1:3 (11:9, 10:12, 11:13, 8:11);
- Kristian Karlsson – Jakub Dyjas 2:3 (5:11, 11:8, 11:13, 11:7, 3:6);
- Källberg – Moregard 3:1 (8:11, 11:6, 11:7, 11:4);
- Sharat Kamal Achanta – Kamil Kurowski 3:0 (11:4, 11:7, 11:4)