Fortuna Düsseldorf: Vorstandschef Thomas Röttgermann wirft hin – Streit mit dem Aufsichtsrat
Fortuna Düsseldorf wird sich einen neuen Vorstandsvorsitzenden suchen müssen. Der bisherige Amtsinhaber Thomas Röttgermann (61) teilte am Samstag (8.1.) mit, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird. Der läuft im April aus. Zur Begründung sagte Röttgermann: „Das mir vom Aufsichtsrat erläuterte Vorstandskonzept hat in mir nicht die Überzeugung auslösen können, dass dies geeignet ist, die anstehenden Herausforderungen, der sich die Fortuna zwangsläufig gegenübersehen wird, zu bestehen.“
„Schwierige Meinungsbildung“
Damit wird der Graben zwischen Röttgermann und dem Aufsichtsrat deutlich. Der scheidende Vorstandsvorsitzende führt aus: „Es erfordert schnelle Entscheidungen und Veränderungen, die die Fortuna in die Lage versetzen würden, sich mittel- und langfristig – und vor allem nachhaltig – im Kreis der Bundesligavereine zu etablieren.“ In den letzten Wochen und Monaten sei deutlich geworden, dass es offensichtlich sehr schwierig sei, eine breite Meinungs- und Willensbildung im Aufsichtsrat auszulösen.
Die App-Affäre
Röttgermann äußert in seiner Erklärung die Hoffnung, dass er mit seiner Entscheidung zur jetzt notwendigen Klarheit und Ruhe beitrage. Der Manager war im April 2019 an die Spitze der Fortuna gekommen – nach dem unrühmlichen Abgang von Robert Schäfer. Auch Röttgermann war rasch in Affären verstrickt – so zum Beispiel hatte er dem Aufsichtsrat verschwiegen, dass er nach seinem Amtsantritt weiter an einer Fußball-App gearbeitet hat und einen Partner als Direktor zur Fortuna holen wollte. Dies hatten im November 2019 zuerst das Handelsblatt und der Spiegel berichtet.
Weitere Personalentscheidungen stehen an
Neben Röttgermann läuft dem Vernehmen nach auch der Vertrag von Marketingvorstand Christian Knoke aus. Zudem wird bereits längerem über die Zukunft von Sportvorstand Uwe Klein diskutiert.