Borussia Düsseldorf verpasst den Pokalsieg
Der Traum vom zweiten Double-Triple der Vereinsgeschichte ist für die Borussia geplatzt. In den Saisons 2009/10 und 2010/11 hatten die Tischtennisspieler vom Staufenplatz die deutsche Meisterschaft, den nationalen Pokal und die Champions League gewonnen. Gleiches gelang in der Saison 2020/21 und sollte auch in der laufenden Spielzeit klappen. Doch direkt im ersten Finale der laufenden Saison scheiterte der Plan des zweiten Double-Triples. Zwar gewannen die Plastikballkünstler aus Düsseldorf beim Final Four in Ulm/Neu-Ulm ihre Vorschlussrundenpartie gegen den TTC Rhönsprudel Fulda-Maberzell deutlich mit 3:0, doch das Finale gegen den 1. FC Saarbrücken TT ging mit 1:3 verloren.
Die Saarbrücker hatten sich im Halbfinale nur mühsam mit 3:2 gegen den Post SV Mühlhausen durchgesetzt. „Glückwunsch an Saarbrücken. Wir waren einen Tick schlechter, deswegen geht der Titel verdient an Saarbrücken!“, urteilt Borussia-Manager Andreas Preuß. „Nach dem knappen Erfolg von Saarbrücken im Halbfinale haben wir uns mehr ausgerechnet, aber so ist Sport.“ Dass die Borussia das Final Four ohne Timo Boll spielen mussten, der Weltranglistenzehnte hat eine Bauchmuskelverletzung, führte kein Borusse als Entschuldigung an.
Ausgerechnet Anton Källberg (Weltrangliste 41), der Dominator der laufenden Spielzeit, der bis zum Pokalfinale alle seine 21 Matches siegreich gestalten konnte, wurde zur tragischen Figur des Endspiels. Zweimal trat der 24-Jährige Schwede an die Platte und zweimal ging er als geschlagener zurück auf die Spielerbank. Der Schwede duellierte sich gleich zum Final-Auftakt mit Darko Jorgic (Wrl. 22), jedoch nach fünf umkämpften Sätzen mit dem besseren Ende für den Saarbrücker. Der Ex-Borusse Patrick Franziska (Wrl. 17) benötigte vier Sätze, um Källberg zu bezwingen.
Zwischendrin hatte Doppelweltmeister Kristian Karlsson (Wrl. 29) gegen seinen neuen Schwager Franziska verloren. „Franz“ hatte zu Jahresbeginn Karlsson Schwester geheiratet und mit seinem Sieg über den Bruder seiner Frau wohl direkt den ersten „Ehekrach“ provoziert. Nur Dang Qius (Wrl. 48) souveräner Sieg über Tomas Polansky (Wrl. 139) milderte die erste Borussia-Niederlage der Saison ab. Fakt bleibt: Die Borussia hat den 75. Titel der Vereinsgeschichte verpasst. „Wir haben alles gegeben und können uns keinen Vorwurf machen“, urteilte Borussia-Cheftrainer Danny Heister. „Es war gerade für Anton zuletzt nicht einfach, er hatte ein paar Tage nicht trainieren können. Er und auch Kristian haben ein paar Möglichkeiten liegen gelassen. Das hat Saarbrücken ausgenutzt und daher zurecht gewonnen.”
Finale
Borussia Düsseldorf – 1. FC Saarbrücken 1:3
- Anton Källberg – Darko Jorgic 2:3 (11:9, 7:11, 9:11, 11:8, 6:11);
- Kristian Karlsson – Patrick Franziska 1:3 (13:11, 14:16, 5:11, 5:11);
- Dang Qiu – Tomas Polansky 3:0 (11:4, 11:9, 11:4);
- Källberg – Franziska 1:3 (11:9, 9:11, 9:11, 7:11)
Halbfinale
Borussia Düsseldorf – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:0
- Kristian Karlsson – Ruwen Filus 3:1 (12:10, 11:13, 11:8, 11:6);
- Anton Källberg – Fanbo Meng 3:2 (11:8, 8:11, 9:11, 11:8, 11:8);
- Dang Qiu – Quadri Aruna 3:0 (11:9, 11:2, 12:10)