Düsseldorf: Kürung des Prinzenpaars erneut verschoben
Das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) empört sich über das Zustandekommen der NRW-Empfehlung zur Absage aller Karnevalsveranstaltungen in Innenräumen. Geschockt von der Mitteilung am Dienstag (14.12.) traf sich der CC-Vorstand am Mittwoch (15.12.) zur Krisensitzung.
Das CC hatte bereits im August auf die Corona-Problematik reagiert. So wurde erst die Anwendung der 2G-Regelung und kürzlich die Verlegung des Rosenmontagszuges auf den 29. Mai entschieden. Damit fühlte man sich gut vorbereitet und war entsprechend geschockt von der Erklärung des Ministerpäsidenten Hendrik Wüst und der Karnevalschefs von Köln und Aachen.
„Es kann nicht angehen, dass wir als einer der größten Regionalverbände in NRW bei einer so schwerwiegenden Entscheidung überhaupt nicht eingebunden werden. Wir haben den Eindruck, dass diese Empfehlung ausschließlich im Dialog zwischen der Staatskanzlei und dem Festkomitee Kölner Karneval getroffen wurde. So kann man den Karneval auch ohne Corona-Pandemie beerdigen“, betonte CC-Präsident Michael Laumen.
Statt eines deutlichen Verbots von Karnevalsveranstaltungen ist die Festlegung als Appell formuliert. Man wolle mit Blick auf den Gesundheitsschutz auf entsprechende Veranstaltungen verzichten, hieß es in der Erklärung. So überlasse man den angeschlossen Vereinen die Entscheidung, ob sie ihre Indoor-Veranstaltungen durchführen oder nicht, kritisierte CC-Geschäftsführer Hans-Jürgen Tüllmann.
Der CC-Vorstand hat die für den 6. Januar 2022 geplante Prinzenpaar-Kürung mit anschließender Aufzeichnung der Fernsehsitzung abgesagt. „Wir bedauern die Absage außerordentlich“, sagte Präsident Laumen, „denken aber über Alternativen nach und sind in ständigem Austausch mit dem WDR und dem designierten Prinzenpaar, um das weitere Vorgehen abzustimmen.“
Zugleich appelliert das CC an alle Vereine, sich für den Sonderfonds Kulturveranstaltungen zu registrieren. „Dies haben wir unseren Vereinen im Rahmen unserer Newsletter bereits mehrfach empfohlen“, erklärte Vizepräsident Stefan Kleinehr. Bund und Land wollen die finanziellen Belastungen durch die Absage von Veranstaltungen für die Vereine ausgleichen.