Querdenker machen Düsseldorf zum Propaganda-Treffpunkt: Fackelzug wie früher
Nicht nur in Sachsen sieht die Polizei bei Aufmärschen der Impfgegner und Pandemieleugner einfach zu: Am Samstagnachmittag (11.12.) spazierten rund 5.000 Schwurbler gegen den „Impfzwang“ durch die Düsseldorfer Innenstadt. Zwar warnte sogar der Deutsche Journalisten Verband (DJV) bereits am Freitagnachmittag vor der Großdemo und rief seine Mitglieder zur Vorsicht bei der Berichterstattung auf, aber die Düsseldorfer Polizei wurde offenbar von der Größe der Demonstration vollkommen überrascht. Sie traten mit vier Streifenwagen und einer Handvoll Motorradpolizisten an.
Am vergangenen Samstag (4.12.) waren es rund 250 Demonstrierende, die von Polizeimotorrädern und einigen Polizeiautos plus Fußtruppen begleitet wurden. Trotz der NRW-weiten Mobilisierungen in den Sozialen Netzwerken rechnete die Polizei scheinbar mit etwa der gleichen Anzahl. Doch es waren rund 5.000 , die vom Johannes-Rau-Platz Richtung Bilk zogen – begleitet von sechs Motorrädern und vier Fahrzeugen. Erst als der Demonstrationszug die Friedrichstraße und den Graf-Adolf-Platz erreicht hatte, waren zusätzliche Hundertschaften aus Duisburg, Wuppertal und Köln herbeigeeilt, die die Begleitung übernahm.
Doch Auflagen wurden von ihnen weder kontrolliert noch durchgesetzt. Die Teilnehmer*innen des Demonstrationszuges hielten keinen Abstand, nur Einzelne trugen Maske und als sie die Heinrich-Heine-Allee erreichten, entzündeten sie zu ihren marzialischen Sprechchören auch noch Fackeln. So war es auch 1933, als die Nazis das Kaufhaus Tietz „arisierten“ und zum Kaufhof machten. Was in Thüringen und Sachsen zum Markenzeichen der Schwurbler geworden ist, soll auch in Düsseldorf Eindruck machen. Erneut schritt die Polizei nicht ein.
Auf zahlreichen Schildern setzten sich die Schwurbler mit den Juden gleich: „1942 habt ihr meinen Großvater geholt, wann holt ihr mich“ war ein unsägliches Beispiel. Der Impfzwang wurde als faschistoid bezeichnet und das Feindbild Merkel war gegen Karl Lauterbach und Olaf Scholz ausgetauscht worden.
Nachdem der Demozug über den Burgplatz und am Rheinufer entlang den Ausgangspunkt Johannes-Rau-Platz erreicht hatte, löste sich die Versammlung scheinbar auf und die Polizei zog ab. Das hinderte eine Gruppe von 20 bis 30 Teilnehmer*innen nicht daran, sich am Graf-Adolf-Platz mit Musik und Fackeln erneut zu treffen. Unbehelligt von der Polizei wurde ohne Maske in dortigen Geschäften eingekauft und der Bürgersteig für Passanten blockiert. Die Polizei wurde erst auf die Versammlung aufmerksam, nachdem Passanten den Notruf gewählt hatten, da ihnen die Gruppe bedrohlich vorkam. Obwohl ein Streifenwagen mit Einsatzkräften kam, wurde das Treiben nicht aufgelöst, sondern nur beobachtet.