Düsseldorf Pempelfort: Stolpersteine nach Diebstahl wieder an ihrem Platz
Die beiden Stolpersteine, die an das Ehepaar Berta und Max Back seit 2017 an der Venloer Straße 11 erinnerten, wurden am 3. November gestohlen. Polizei und Staatsschutz hatten Ermittlungen aufgenommen, um den Diebstahl zu klären. Eine Woche später, am 10. November, entdeckte ein Passant die Steine in einem Gebüsch im Hofgarten. Die Polizei übergab die Stolpersteine an die Mahn- und Gedenkstätte, die nun die erneute Verlegung organisierte. In Anwesenheit von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke, Bert Römgens von der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, dem Team der Mahn- und Gedenkstätte sowie interessierten Bürgern wurden die Stolpersteine am Donnerstag (2.12.) an ihren ursprünglichen Standort neu verlegt.
Das Ehepaar Berta und Max Back
Bei jeder Verlegung von Stolpersteinen wird der Menschen gedacht, denen die Steine gewidmet sind. Hildegard Jakobs von der Mahn- und Gedenkstätte erinnerte an Max und Berta Back. Das Ehepaar wohnte viele Jahre in Düsseldorf, wo Max Back an der Bandelstraße 14, heutige Vulkanstraße, ab 1901 die Buchdruckerei “Haas & Wittke” führte. 1909 und 1911 kamen die Töchter Ursula und Gerda zur Welt. Unter dem NS-Regime 1933 wurde Max Back jedoch gezwungen, seine Druckerei zu “versteigern”. Die Familie lebte anschließend von Rücklagen und dem, was Tochter Ursula als Stenotypistin und der Vater durch Vermittlung von Druckaufträgen verdienen konnte. Sie waren gezwungen Teile ihrer Möbel zu verkaufen und zogen 1933 an die Venloer Straße. Im November 1938 wurde die Wohnung der Familie überfallen, verwüstet und Schmuck gestohlen. Ein Täter wurde ermittelt, aber lediglich milde bestraft. Ab Mai 1940 stand Max Back im Fokus der Gestapo. Nach einer Verwarnung erfolgte am 27. Oktober 1941 die Deportation von Max und Berta Back in das Ghetto von Łódź. Beide Töchter befanden sich zu diesem Zeitpunkt schon im sicheren Ausland. Max starb am 12. Juli 1942 im Ghetto, Berta wurde am 14. Juli 1944 in Chelmno ermordet.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Die Stolpersteine sind ein wichtiger Bestandteil des Gedenkens in Düsseldorf. Sie geben den Opfern des NS-Regimes einen Namen, machen uns auf ihre persönlichen Geschichten, aber auch ihr furchtbares Schicksal, dass sie erleiden mussten, aufmerksam. Sie erinnern uns im Alltag, dass wir niemals vergessen dürfen.” Der Oberbürgermeister weiter: “Umso dankbarer bin ich, dass die Steine gefunden wurden und nun wieder zurückkehren konnten. Dies ist vor allem auch der großen Anteilnahme und Solidarität der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer zu verdanken. Hiermit haben die Bürgerinnen und Bürger deutlich gemacht, dass Düsseldorf seine Erinnerungskultur aktiv lebt und es für Hass und Ausgrenzung in unserer Stadt keinen Platz gibt.”