Düsseldorf: Prävention gegen Einbrüche kann auch zu Energieeinsparung führen
Doppel- oder dreifach verglaste Fenster können präventiv gegen Einbrecher schützen, aber auch einen Beitrag zu Energieeinsparung bei den Wohnungsbewohnern leisten. Die Düsseldorfer Polizei bietet mit der landesweiten Kampagne “Riegel vor! Sicher ist sicherer” ein Beratungsangebot für die Bürger *innen an. Diesmal kooperiert die Polizei mit der Verbraucherzentrale, denn beim Einbruchschutz können auch Aspekte des Klimaschutzes mit abgedeckt werden.
Mit der Winterzeit startet die Saison der Einbrecher
Die dunkle Jahreszeit beginnt alljährlich mit der Umstellung auf die Winterzeit, die am Wochenende ansteht. Damit startet auch die Saison für Wohnungseinbrüche, die traditionell in den Herbst- und Wintermonaten höher sind, als im Frühjahr oder Sommer. Coronabedingt sind die Einbrüche und Einbruchsversuche zurückgegangen. Waren es in den ersten acht Monaten 2020 noch 710 Einbrüche, sank die Zahl im gleichen Zeitraum 2021 auf 543. Dirk Esser, stellvertretender Leiter des KK14, dem Einbruchskommissariat der Düsseldorf Polizei, betont, dass es in 42 Prozent der Fälle bei einem Einbruchsversuch bleibt, da technische Sicherungen die Einbrecher abhielten.
Bei Einfamilienhäusern versuchen die Einbrecher es meist von hinten über den Balkon oder die Terrasse. Bei Mehrfamilienhäusern sind es die oberen Etagen, in denen sich die Kriminellen sicher fühlen. Begingt durch die gute Anbindung an Bundesstraßen oder Autobahnen sind die Stadtteile Bilk, Düsseltal, Flingern, Garath, Mörsenbroich, Oberkassel und Wersten in Düsseldorf häufiger Ziel von Einbrechern.
Beratung als Prävention
Reinhard Busch von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle berichtet, dass viele Düsseldorfer*innen erst dann zur Beratung kämen, wenn bei ihnen bereits eingebrochen wurde. Dabei könne man präventiv sehr viel tun. Besonders bei Neubauten oder Renovierungen sei es meist sehr viel preiswerter, wenn Türen und Fenster gleich ab Werk mit Einbruchsschutz versehen werden. Die Nachrüstung ist teurer. Der Einbruchsschutz geht einher mit dem Wärmeschutz, CO2- und Energie-Einsparung. An diesem Punkt leitet Busch die Ratsuchenden an die Verbraucherzentrale weiter. Dort berät unter anderem Energieberater Thomas Bertram. Er weiß, dass der weltweite Anteil an CO2-Emissionen im Bereich des Gebäudesektors bei 40 Prozent liegt, in Deutschland immerhin bei 30 Prozent. Grund genug, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen, wenn eine energetische Sanierung ansteht. Dabei geht es um die verschiedenen Arten der Verglasung, aber auch um Bauphysik, denn mit falscher Lüftung besteht das Risiko der Schimmelbildung. Für die verschiedenen Maßnahmen gibt es Fördermöglichkeiten, die in Düsseldorf durch ein Sonderprojekt sogar höher sind als in anderen Städten.
Aktionsstand in Unterbach
Wer gleich beide Beratungen in Anspruch nehmen möchte, hat dazu am Freitag (29.10.) von 10 bis 13 Uhr auf dem Breidenplatz in Düsseldorf Unterbach Gelegenheit. Dort gibt es einen gemeinsamen Infostand von der Polizei und der Verbraucherzentrale Düsseldorf.
Am Samstag (30.10.) ist von 10 bis 14 Uhr die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle in der Luisenstraße 2 geöffnet. Hier gibt es Informationen über Tür- und Fenstersicherungen oder elektronische Sicherungen. Die technischen Berater erläutern Verhaltens- und Beleuchtungskonzepte sowie die Verfahren für die Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beim Einbau oder Nachrüsten von Einbruchschutz.
Informationen
Weitere Informationen gibt es bei der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle
unter Telefon 0211 870 6868 oder E-Mail: kriminalpolizei-beratungsstelle.duesseldorf@polizei.nrw.de . Sprechzeiten sind Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr.
Informationen über das Angebot der Verbraucherzentrale finden sie hier.
https://www.verbraucherzentrale.nrw/beratungsstellen/523/kontakt/Energieberatung%20zu%20Hause/16687
Tipps der Polizei zur Prävention
- Wer die Wohnung verlässt, sollte alle Türen abschließen und keine Fenster auf Kipp stehen lassen
- Licht und eventuell ein eingeschalteter Fernseher oder Radio vermitteln den Eindruck von Anwesenheit
- Auch im Außenbereich ist eine dauerhafte Beleuchtung dem Bewegungsmelder vorzuziehen
- Beim Verlassen der Wohnung sollten Wertgegenstände nicht offen liegen bleiben. Besser verstecken, aber nicht im Schlafzimmer (Wäscheschrank) oder Wohnzimmer. Dort sehen Einbrecher zuerst nach. Auch in der Küche suchen sie gerne nach der Haushaltskasse
- Sind Extra-Schlösser an Fenstern oder Terrassentüren angebracht, keine Schlüssel stecken lassen
- Bei verdächtigen Beobachtungen im Umfeld – Personen, die sich ungewöhnlich benehmen, Fahrzeuge, die lange im Wohngebiet kreisen oder Geräusche – bitte die Polizei unter 110 verständigen. Dabei muss es sich nicht unbedingt um männliche Täter handeln, auch Kinder und Frauen werden von Einbruchsbanden losgeschickt
- Lassen Sie sich neutral und kostenlos in den Beratungsstellen zum Einbruchschutz beraten