Düsseldorf: Bunt, fröhlich und friedlich – der CSD 2021
Zufrieden und glücklich blickt Kalle Wahle am Montagmorgen (18.10.) bei Ddorf-aktuell auf die zurückliegenden drei Tage CSD. „Es hat alles geklappt“ – dabei hatten er und das Orgateam erst vor wenigen Wochen das OK für die Veranstaltung bekommen. Doch die Erfahrung – seit 2004 gibt es den Düsseldorfer CSD – und das große Netzwerk sorgten dafür, dass es ein buntes, fröhliches und friedliches Fest wurde.
„Man merkt deutlich, dass wir in der Stadt angekommen sind“, betont Wahle und beschreibt die gute Zusammenarbeit mit der Stadt, aber auch Partnern wie der Awista und den Stadtwerken. Viele hätten zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen. So kam beispielsweise der Wagen, der die CSD-Demonstration am Samstag anführte, von der Karnevalsgesellschaft „De lilla Engel“ aus Lohausen. Natürlich ginge immer noch mehr, schmunzelt Kalle und träumt irgendwann von einem eigenen CSD-Wagen mit Regenbogen, Düsseldorf-Wappen und vielleicht mit einem Highlight von Jacques Tilly.
Die Besucher aus zehn CSD-Städten bestätigten, dass sich Düsseldorf gemausert hat und die rund 4.000 Teilnehmer*innen an der Demonstration bestätigten das. Von der Menge an Demonstranten war die Polizei offenbar etwas überrascht. Penibel wurden von den Ordnungshütern die Fahrzeuge auf Sicherheit kontrolliert, was bei einigen Teilnehmer*innen die Frage aufkommen ließ, warum so mit zweierlei Maß gemessen werde. Denn bei den Demonstrationen der sogenannten Querdenkern sieht man oft Menschen ungesichert an abenteuerlichen Stellen auf Fahrzeugen sitzen – dort scheint die Polizei deutlich mehr zu dulden. Ärger gab es bei den Grünen: ihren Pavillon haben Unbekannte in der Nacht von Samstag auf Sonntag verschleppt – das konnte durch die eingesetzte Security nicht verhindert werden. Das Fazit von Polizei und Rettungsdienst zum CSD-Wochenende lautet: Keine besonderen Vorkommnisse.
Am Johannes-Rau-Platz wurde der CSD von tausenden Besucher*innen ausgelassen gefeiert. Das Bühnenprogramm war bunt und wurde bejubelt. Doch es gab auch stille Momente. Am Samstag rief Kalle Wahle zu einer Schweigeminute für die Opfer von HIV, Corona und Hochwasser auf. Anschließend stieg ein 80 Zentimeter großer Erdball- und viele Regenbogen-Luftballons unter den Klängen von „somewehre over the rainbow“ in den Düsseldorfer Himmel. Ein Gänsehautmoment auf der Feiermeile.
Getreu dem Motto „nach dem CSD ist vor dem CSD“ fangen nun die Überlegungen an, wann denn 2022 der CSD gefeiert werden soll. Ein Termin Ende August/Anfang September wäre vorstellbar, aber es wird früh dunkel und kann abends schon recht kalt sein. Daher könnte es wieder Mai/Juni werden. Die Anfragen an die Stadt werden gestellt, mehr wollte Kalle Wahle noch nicht verraten.
Fotos von der Demonstration am Samstag gibt es hier im Facebook-Album von Ddorf-aktuell.