Tausende feiern den CSD in Düsseldorf
Pünktlich zur großen CSD-Demonstration kämpfte sich am Samstagmittag (16.10) die Sonne hervor, vertrieb den Nebel und bot den vielen Teilnehmer*innen schönstes Herbstwetter. Das Organisationsteam hatte Anmeldung von 1.000 Personen erhalten – als die Demo kurz nach 14 Uhr unter den Klängen von „An Tagen wie diesen“ in die Kö einbog, waren es rund 4.000 Menschen, die sich einreihten. Es war ein buntes, fröhliches Bild und überall waren Regenbogenflaggen zu sehen.
Kalle Wahle, seit vielen Jahren im Organisationsteam des CSD, legt Wert darauf, dass es sich nicht um eine „Parade“ handelt, denn die Botschaft sei wichtig: Ein Zeichen für Vielfalt und Respekt und gegen Ausgrenzung und Hass zu setzen. Seit 2004 gibt es den CSD Düsseldorf und in jedem Jahr gibt es ein Motto. Nach dem coronabedingten Ausfall 2020 heißt es diesmal „Solidarität hat viele Farben“. Dafür hat der Schirmherr des CSD 2021, Oberbürgermeister Stephan Keller, die Regenbogenflagge am Rathaus hissen lassen. Unter den Teilnehmer*innen der Demonstration zeigten viele ihre Botschaften auf Plakaten: „destroy the gender, not the planet“, „love is a terrible thing to hate“ oder „Solidarität mit den polnischen LGBT+“.
Aus der Partnerstadt Chemnitz reist bereits seit mehreren Jahren eine Abordnung zum Düsseldorfer CSD an. Besonders freuten sich die Veranstalter, dass diesmal auch eine Gruppe aus Warschau teilnahm. Bereits am Donnerstagabend gab es eine Veranstaltung, bei denen die Umstände der LGBT+ in Polen von Betroffenen geschildert wurden, seitdem sich das Land als LGBT+-Freie-Zone erklärt hat.
Premiere hatte beim diesjährigen CSD der Pride-Bus der Rheinbahn. Seit März fährt bereits eine Regenbogen-Bahn „Ride with Pride“ über das Rheinbahnnetz und setzt ein Zeichen für Vielfalt. Nun wurde auch ein Bus gestaltet, der nicht nur bei der Demonstration mitfuhr, er hatte auch ganz besondere Fahrgäste an Bord. Organisiert von der Fachstelle „Altern unterm Regenbogen“ konnten Menschen so an der Demo teilnehmen, die die Strecke nicht hätten laufen können.
Nicht nur entlang der Wegstrecke durch die Innenstadt hatten sich Hunderte von Menschen eingefunden, die dem Demonstrationszug zuwinkten, auch auf dem Johannes-Rau-Platz erwarteten viele die Ankunft. Allen war die Freude anzumerken, dass es endlich wieder Veranstaltungen geben kann. Allerdings begann der Düsseldorfer Ordnungs- und Servicedienst bereits am späten Nachmittag mit Kontrollen am Rhein im Rahmen des Jugendschutzgesetzes, da sehr viele der Besucher*innen des CSD noch nicht volljährig waren.
Am Johannes-Rau-Platz wird am Sonntag noch weitergefeiert. Informationen zum Programm gibt es hier.
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