Fortuna Düsseldorf bringt 130,1 Millionen Euro in die Region
Fortuna Düsseldorf bringt jährlich 130 Millionen Euro in die Stadt und die Region. Das hat der Verein jetzt schriftlich. Alfons Madeja, ein Professor für Betriebswirtschaft und Sportmanagement, hat die „Regional-Ökonomischen Effekte“ der Fortuna aufgeschlüsselt. Der Vorstandsvorsitzende von Fortuna, Thomas Röttgermann, ist als Auftraggeber begeistert: „Bisher mussten wir uns in Gesprächen mit Sponsoren oder auch der Stadt immer auf unser Gefühl verlassen. Nun haben wir belastbare Fakten und damit ganz andere Hebel in der Hand.“
Das befürchtet der OB
Das fürchtet Oberbürgermeister Stephan Keller auch, wie er am Freitag (15.10.) gestand: „So eine Studie geben Sie ja nicht einfach so in Auftrag. Aber ich denke, wir als Stadt bieten der Fortuna bereits ein attraktives Gesamtpaket an.“ Wer im Kleingedruckten der Studie nachliest, stößt darauf, dass das Beraterteam von SLC Management unter Madejas Leitung Daten aus der Vor-Corona-Zeit ausgewertet hat – konkret aus der Saison 2018/19.
Spitzenwerte
„Damals war die Fortuna noch in der ersten Bundesliga. Aber die Daten sind auf den heutigen Zustand übertragbar. Ich würde sogar sagen, Fortunas Wert für Düsseldorf ist als Top-Team in der Zweiten Liga höher denn als Abstiegskandidat der Ersten Bundesliga“, analysierte Madeja. Da stutzte Fortuna Vorstand Klaus Allofs. Denn natürlich lautet seine Mission: Aufstieg. Insgesamt, so Madeja, positioniere sich Fortuna Düsseldorf unter den obersten 30 Prozent der von ihm in den zurückliegenden 20 Jahren untersuchten Fußballklubs. Der Zahlen-Mann artig: ein Spitzenwert.
So wird gerechnet
Die 130 Millionen Euro pro Jahr schlüsselte der BWK-Prof so auf: Die Fortuna sorge für einen Beschäftigungseffekt (26,8 Mio. Euro), bring den Gastronomie-Umsatz in Schwung (20,8 Mio. Euro), führe den Hotels und Pensionen Gäste zu (6,9 Mio. Euro), sorge für Umsätze in der Stadt (49,5 Mio. Euro), löse einen Effekt durch die eigenen Investitionen aus (2,3 Mio. Euro), sei ein gesellschaftliches und umweltpolitisches Vorbild – der CSR-Effekt (1 Mio. Euro, CSR steht für Corporate Social Responsibility), zahle brav Steuern (1,8 Mio. Euro) und steigere Bekanntheit und Image von Düsseldorf (21 Mio. Euro).
Bekannter als die Toten Hosen
Letzteres ließ Düsseldorfs OB Keller wieder staunen. Denn laut einer zur Studie gehörenden Umfrage antworteten 72,5 Prozent der Menschen auf die Frage, was sie denn mit Düsseldorf verbinden: die Fortuna. Die Toten Hosen (69,2 %) und die Königsallee (48 %) musste sich dahinter einreihen – ebenso wie Altbier (67,7 %), Altstadt (57,6 %) und Karneval (52,3 %). Letztlich, so glaubt der Experte, gebe es eine starke Wechselwirkung zwischen Düsseldorf als attraktiver Stadt und der Fortuna als Kult-Verein.
Zusammenfassung auf acht Seiten
Die Rot-Weißen vom Flinger Broich haben ihre Studie auf acht Seiten zusammengefasst und wollen damit allen klar machen, dass sie ein echtes Pfund sind, mit dem Düsseldorf wuchern kann.