Düsseldorf: Verhandlungen aufgenommen – vorerst keine neuen Streiks bei Eurowings
Mit einem Warnstreik am 1. Oktober hatte das Kabinenpersonal der Fluggesellschaft Eurowings kurz vor den Herbstferien deutlich gemacht, dass sie von den Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Unternehmen einen deutlich Lohnzuwachs erwarten. Über 90 Prozent der Beschäftigten hatte sich am Streik beteiligt und dadurch Flugausfälle und lange Verspätungen verursacht.
Dadurch ist die Verhandlungsbereitschaft bei Eurowings gestiegen und seitdem haben bereits mehrere Gespräch stattgefunden. Ein Tarifergebnis wurde zwar noch nicht erzielt, aber ver.di Verhandlungsführer Marvin Reschinsky betont, dass die Passagiere der Eurowings vorerst nicht mit weiteren Streiks rechnen müssen. „Beide Seiten ringen hart, aber konstruktiv um eine Lösung des Tarifkonfliktes. Dafür braucht es etwas Zeit. Diese zwei bis drei Wochen ohne weitere Eskalation werden wir uns nun nehmen. Streiks in den Herbstferien sind daher nicht zu erwarten,“ erklärt Reschinsky.
Für die Kabinenbeschäftigten der Fluggesellschaft fordert ver.di eine finanzielle Anerkennung, beispielsweise durch die Einführung von Zulagen, für die stark zugenommenen Belastungen und Überstunden.
Die Lufthansa-Tochter Eurowings beschäftigt über 1.300 Kabinenbeschäftigte, davon über 800 in NRW. Durch die Übernahmen von Strecken der Konkurrenz, die sich aufgrund der Corona-Pandemie von vielen Flughäfen zurückzogen hat, befindet sich Eurowings auf einem Wachstumskurs und vergrößert die Flotte. Bereits in der Krise hat das Unternehmen 350 Kabinenbeschäftigte eingestellt. Weitere 300 bis 400 Neueinstellungen sind geplant. Die Gesamtvergütung eines Eurowings Flugbegleiters beträgt im Einstieg 1.805 Euro. Eurowings ist auf preiswerte Direktflüge für Urlaubs- und Privatreisende spezialisiert. Die Airline ist Marktführer an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Stuttgart und Köln/Bonn.