Tischtennis Düsseldorf: Die Borussen werden zu Gegnern
Bei der Borussia machen die Tischtennis-Profis Dang Qiu (Weltrangliste 52) und Anton Källberg (Wrl. 51) gemeinsame Sache. Sehr erfolgreich sogar, denn das Team der Borussen ist ungeschlagen Tabellenführer der Tischtennis Bundesliga (TTBL). Dabei haben sowohl Källberg (7:0 Siege) als auch Qiu (3:0) noch keines ihrer Matches verloren. Vom 28. September bis 3. Oktober wird es keine Gemeinsamkeiten der beiden Düsseldorfer Plastikball-Künstler geben. Denn Källberg wird mit der schwedischen Nationalmannschaft, Qiu mit der deutschen Auswahl versuchen im rumänischen Cluj-Napoca, die Mannschaftseuropameisterschaft zu gewinnen.
Team Deutschland ohne Boll und Ovtcharov
Unberechtigt sind diese Hoffnungen nicht, sind doch ihre Teams an Position eins und zwei gesetzt, Deutschland geht zudem als Titelverteidiger an den Start. Allerdings fehlen in der Qiu-Crew die beiden Leistungsträger der vergangenen Jahre, Borussia Düsseldorfs Timo Boll und Ex-Borusse Dimitrij Ovtcharov (Orenburg). „Ich habe Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov abgesagt“, macht Bundestrainer Jörg Roßkopf, der selber 14 Jahre lang ein Borusse war, fest. „Sie haben nach der Einzeleuropameisterschaft und den Olympischen Spielen keine Pause gehabt. Aus Gründen der Leistungssteuerung und, weil sich die jüngeren Spieler beweisen sollen, sind Timo und Dima nicht dabei.“ Also hat der Bundestrainer den Ex-Borussen Patrick Franziska (Saarbrücken/Wrl. 14), Ruwen Filus (Fulda-Maberzell/Wrl. 38), Benedikt Duda (Bergneustadt/Wrl. 42), Dang Qiu und Kay Stumper (Neu-Ulm/Wrl. 668) nominiert.
Zwei Borussen wollen die Chance nutzen
„Alle, auch Qiu, müssen zeigen, wo sie stehen“, so „Rossi“. „Die Spieler müssen sich in Position bringen, weil mit der EM bereits die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris los geht. Es sind nur noch drei Jahre, jedes Ergebnis zählt.“ Den Leistungssprung, der Qiu die Nominierung einbrachte hat der 24-Jährige in den vergangenen beiden Jahren getan. Er trainierte in der Pandemiezeit richtig gut, ist klar in seinen Zielen und über den Weg, den er gehen will. „Es wird meine erste Team-EM sein. Ich freue mich sehr darauf und bin schon gespannt, wie es dort laufen wird“, erläutert Qiu. „Ich bin stolz, Deutschland vertreten zu dürfen. Ich bin gut vorbereitet und werde Vollgas geben. Wir haben auch ohne Timo und Dima eine gute Mannschaft und die Qualität, um Medaillen oder sogar den Titel zu spielen.”
Ähnlich schätzt das auch sein schwedischer Mitspieler beim Rekordmeister, Anton Källberg, ein. „Wir sind bei der letzten EM Dritter geworden und wollen uns jetzt verbessern. Wir sind an Position zwei gesetzt und bei den Deutschen fehlen Timo und Dima. Wir wollen diese Chance nutzen und den Titel gewinnen”, so Källberg. er bildet zusammen mit Vize-Weltmeister Mattias Falck (Wrl. 9), Jon Persson (Wrl. 43) und Truls Moregard (Wrl. 77) ein Team, für das Borussias Kristian Karlsson (Wrl. 29) überraschend nicht nominiert wurde.
Zu den Favoriten auf den Titel zählen neben Deutschland und Schweden auch England, Österreich, Portugal, Frankreich, Kroatien und Slowenien. Deutschland und Schweden greifen am 29. September in das Geschehen ein mit ihren Auftaktspielen gegen die Ukraine (18 Uhr) bzw. Griechenland (15 Uhr).
Das Programm der EM
Gruppe A: Deutschland, Weißrussland, Ukraine
Gruppe B: Schweden, Belgien, Griechenland
29. September
Schweden – Griechenland 15 Uhr deutscher Zeit
Deutschland – Ukraine 18 Uhr
30. September
Deutschland – Weißrussland 18 Uhr
Schweden – Belgien 18 Uhr
Viertelfinale, 1. Oktober
Halbfinale, 2. Oktober
Finale, 3. Oktober