Düsseldorf: Aktion des Gewerkschaftsbund – „Echt gerecht: Die gesetzliche Rente stärken!“
Die Pendler*innen in Düsseldorf wurden am Dienstagmorgen (21.9.) vom einem Team des DGB-Stadtverband Düsseldorf im Rahmen eines bundesweiten Aktionstages mit Informationen und Müsliriegeln begrüßt. Unter dem Motto „Echt gerecht: Die gesetzliche Rente stärken!“ informierten die Gewerkschaftler*innen über die Situation bei der Rente und zeigten mit einem Rentenrechner auf, wie sich die Rentenhöhe voraussichtlich entwickeln wird. Damit will die Gewerkschaft kurz vor der Bundestagswahl darauf aufmerksam machen, dass das Rentenniveau weiter sinken wird, wenn politisch nicht umgesteuert wird.
Das Rentenniveau lag im Jahr 2020 bei 48,2 Prozent. Entgegen den regelmäßigen Lohnsteigerungen verliert die gesetzliche Rente immer mehr an Wert. Wenn politisch nicht umgesteuert wird, rechnet die Gewerkschaft mit einem Rentenniveau von nur noch 43 Prozent in den 2040er Jahren. In einer älter werdenden Gesellschaft gibt es immer mehr Rentner*innen.
„Wer sein Leben lang gearbeitet hat, der muss im Alter auch gut von der Rente leben können“, fordert Klaus Churt, DGB-Regionalsekretär. „Diese Leistungszusage war und ist ein zentrales Sicherheitsversprechen unseres Sozialstaats und enorm wichtig für seine Legitimation und Akzeptanz bei den arbeitenden Menschen.” Zu diesem Versprechen gehört aber auch, dass die Menschen eine realistische Chance haben, überhaupt das Rentenalter zu erreichen. Deswegen dürfe in einer älter werdenden Gesellschaft nicht einfach das Rentenalter hoch – und das Rentenniveau runtergeschraubt werden.
Der DGB fordert, dass die neue Bundesregierung die gesetzliche Rente stärken muss. “Das Rentenniveau muss dauerhaft stabilisiert und perspektivisch wieder erhöht werden – gerade auch über das Jahr 2025 hinaus“, so Klaus Churt. Deutlich spricht sich der Gewerkschafter gegen ein steigendes Rentenalter aus. „Länger arbeiten, weniger und kürzer Rente beziehen – die Zeche dafür zahlt insbesondere die heute junge Generation; das ist eine himmelschreiende Ungerechtigkeit.“
Ob wir uns eine gute Altersvorsorge leisten können, sei nicht die Frage, betont der DGB, sondern wer sie bezahle. „Wir brauchen eine Weiterentwicklung der gesetzlichen Rente hin zu einer umfassenden Erwerbstätigenversicherung. Wir brauchen mehr Menschen in Arbeit, die unter den Schutz von Tarifverträgen fallen und anständige Löhne bekommen – denn dem Niedriglohn folgt unmittelbar die Armutsrente. Gute Arbeit, gute Tariflöhne, gute Rente. Das Versprechen, Menschen im Alter nicht vom Wohlstand abzukoppeln, muss weiter gelten“, so Klaus Churt. Langfristig sollten alle Erwerbstätigen in die Rentenversicherung einzahlen, betont der DGB. Dazu gehörten auch die Selbständigen und die Politiker*innen.