Düsseldorf Worringer Platz: Anwohner machen mit Musik und Lasershow auf ihre Position aufmerksam
Mit sphärischen Klängen und einer Lasershow wollten die Anwohner des Worringer Platzes in Düsseldorf am Samstag (18.9.) deutliche Zeichen setzen. „In Sachen Lebensqualität muss sich hier dringend etwas zum Besseren wenden“, sagt Christian Tilg, der den Abend gemeinsam mit anderen organisiert hat.
“Bündelung von Problemen”
Es gehe nicht darum, einseitig gegen Obdachlose und Drogenabhängige vorzugehen. „Aber die Stadt muss etwas gegen gebrauchte Spritzen, Kothaufen in den Hauseingängen und aggressive Menschen tun“, so Tilg. Man brauche mehr Drogenkonsumräume und mehr Anlaufpunkte für die Szene in Düsseldorf. Notschlafstellen im Viertel rings um den Hauptbahnhof zu bündeln führe auch zu einer Bündelung von Problemen.
„Ein Teil davon ist, dass die Drogenszene sich in den vergangenen Jahren gewandelt hat“, erläutert Tilg. Chrystal Meth oder gerauchtes Kokain mache viele Konsument sehr aggressiv. Sie seien dann nicht mehr ansprechbar, sondern bedrohten die Anwohner. Polizeieinsätze seien deshalb sehr häufig auf dem Worringer Platz. Auch während des Nachbarschaftsabends musste mehrfach die Polizei anrücken. Vor den manchmal unerreichbar in Parallelwelten abgedrifteten Drogensüchtigen fürchteten sich auch viele Obdachlose.
Zaun in der Diskussion
Doch anstatt die bekannten und sich verschlimmernden Probleme anzugehen, hat die Bezirksvertretung 1 den Zaun zum Thema gemacht, den der Wirt auf dem Worringer Platz gezogen habe. „Er hat dies mit Genehmigung der Stadt getan, um die von ihm gepachtete Fläche für seine Gastronomie nutzen zu können. Vor einigen Tagen hatte Fifty-Fifty gegen den einzäunten Bereich protestiert, der Menschen mit „Lebensmittelpunkt Straße“ ausschließe.
Einladung an die Bezirksbürgermeisterin
Anwohner und Wirt hingegen sagen: „Wir möchten diese Leute nicht ausschließen, solange sie sich anständig benehmen.“ Unterstützung bekamen sie am Samstag von Misagh Ghasemi, dem CDU-Sprecher in der Bezirksvertretung 1. Er sagte: „Unrecht dürfe Recht niemals verdrängen – auch nicht auf dem Worringer Platz.“ Christian Tilg hat Bezirksbürgermeisterin Annette Klinke von den Grünen eingeladen, zwei Wochen bei ihm zu wohnen. „Dann wird sie erleben, welche Probleme wir hier beklagen.“