U18-Wahl in Düsseldorf: Grüne vor SPD – AfD abgeschlagen unter fünf Prozent
Das Wahlalter ist bei der Bundestagswahl an die Völljährigkeit geknüpft – im Gegensatz zu den Kommunalwahlen, bei denen bereits 16-Jährige ihre Stimme abgeben dürfen. Um das politische Interesse auch bei Kindern und Jugendlichen zu fördern, finden bundesweit jeweils neun Tage vor der eigentlichen Wahl die U18-Wahl statt. Seit 1996 organisiert ein Bündnis von Jugendverbänden, das durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jungend sowie von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird, die U18-Wahl. Dabei können alle Kinder und Jugendlichen wählen. In Düsseldorf veröffentlichte der Jugendring am Sonntag (19.9.) die Ergebnisse. Danach blieb die AfD mit 3,43 Prozent deutlich unter 5 Prozent. Die Direktmandate holten im Düsseldorfer Norden Zanda Martens von der SPD und im Süden Sara Nanni von den Grünen.
Vom 12.-17. September konnten in Düsseldorf Kinder und Jugendliche symbolisch ihre Stimme bei der U18-Wahl abgeben, die der Jugendring Düsseldorf koordinierte. „Die U18-Wahl bietet die Möglichkeit die Stimmen von jungen Menschen lauter zu hören und ihre Interessen stärker wahrzunehmen. Denn gerade in der Pandemiezeit ist deutlich geworden, dass Kinder und Jugendliche mit ihren Interessen und Bedürfnissen von Entscheidungsträgern oft nicht ausreichend wahrgenommen werden.“, erklärt Verena Hohn, Jugendbildungsreferentin im Jugendring. 15 Wahllokale gab es in Düsseldorf und dort gaben über 750 junge Menschen ihre Stimme an. Bundesweit beteiligten sich über 245.000 Kinder und Jugendliche. Im Vorlauf zur Wahl wurden Materialien und Methoden politischer Bildung an alle Düsseldorfer Wahllokale verschickt, um die Wahl auch inhaltlich zu begleiten. Der Jugendring fordert eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre auch bei den Bundestagswahlen, damit die Stimmabgabe nicht nur symbolisch bleibt.
Die Ergebnisse der U18-Wahl in Düsseldorf
Bei den Zweitstimmen ist die Grüne mit 23,61 Prozent die stärkste Kraft, dicht gefolgt von der SPD, die 22,03 Prozent erreicht. Die CDU wählten 15,3 Prozent, 13,85 Prozent entschieden sich für die FDP und 7,52 Prozent für die Linke. Auch kleinere Parteien waren bei den U18-jährigen beliebt. Insgesamt 17,7 Prozent entschieden sich für kleinere Parteien wie die Tierschutzpartei (1,85 Prozent), Die Partei (2,77 Prozent), die AfD (3,43 Prozent), Volt (2,64 Prozent) oder Team Todenhöfer (1,45 Prozent).
Ginge es nach den U18-Jährigen würde Zanda Martens von der SPD das Direktmandat im Wahlkreis 106 Düsseldorf I (Norden) gewinnen, worüber mit der Erststimme abgestimmt wird. Im Wahlkreis 107 Düsseldorf II (Süden) würde Sara Nanni von den Grünen in den Bundestag einziehen.
Die bundesweiten Ergebnisse der U18-Wahl können am Montag, den 20.September ab 12:00 Uhr auf der Homepage der U18-Wahl (www.u18.org) nachgelesen werden.