Düsseldorf: Teilnehmerschwund bei den „Querdenkern“
Ob einige Menschen doch vernünftig geworden sind? Oder wegen Quarantäne das Haus nicht verlassen dürfen? Auf jeden Fall konnte man am Samstagnachmittag (18.9.) den vergeblichen Versuch beobachten, an die ehemaligen „Großdemonstrationen“ der sogenannten „Querdenker-Bewegung“ anzuknüpfen. Da die Demoroute zu unattraktiv geworden ist, fährt ein Teil mit Auto oder Fahrrad einen eigenen Korso. Der aus ganz NRW zusammengewürfelte Rest von rund 200 Menschen marschiert quer durch Düsseldorf und schreit dabei noch immer den gleichen Spruch wie vor einem Jahr „Friede, Freiheit, keine Diktatur“.
Tja, wie soll man Passanten für die eigenen quere Sache mit dem Spruch „zieht die Masken aus, das ist doch lächerlich“ gewinnen, wenn draußen niemand mehr Maske tragen muss? Auch das Feindbild Merkel wird sich mit der Bundestagswahl am nächsten Wochenende erledigen – was kommt dann? Neue Schilder, neue Sprüche? Aber das Schimpfen auf die Wegnahme der Grundrechte und das Leben in einer Diktatur wird gewiss nicht verstummen – von denen, die frei und unbehelligt ihre Meinung bei einer Demonstration kund tun.
Immer wieder ertönt die Forderung nach Widerstand, zu dem einige Demonstrationsteilnehmer offenbar aktiv bereit sind. Ein Passant, der an der Immermannstraße deutlich verkündet, was er von den Menschen hält, die da an ihm vorüberziehen, wird von hinten geschubst und beleidigt. Die Polizei geht dazwischen und die Ordner der Demo sind bemüht, ihren Teilnehmer aus der Konfliktzone zu bringen.
Vor dem Start der Demonstration wurde auf den Rheinwiesen in Redebeiträgen die Opferrolle der Querdenken-Bewegung zelebriert. Hat Facebook doch diverse Konten gesperrt. Da entblödete man sich nicht, sich mit den Juden in der NS-Zeit zu vergleichen – so habe es damals auch angefangen …