Die Höhen und Tiefen des Gesundheitsamts Düsseldorf
Mit der Aussage „Die Höhen und Tiefen des Gesundheitsamts Düsseldorf“ ist nicht die Beurlaubung des Leiters des Düsseldorfer Gesundheitsamtes, Dr. Klaus Göbels, gemeint, gegen den die Stadt jetzt nach Medienberichten sogar Strafanzeige wegen Beihilfe zum Betrug gestellt hat. Dazu gibt die Stadt wegen „des laufenden Personalverfahrens“ keine Stellungsnahme ab, wie Oberbürgermeister Stephan Keller am Donnerstag (2.9.) betonte.
Stattdessen wird unter dem Titel „100 Jahre Gesundheitsamt Düsseldorf“ im Stadtmuseum auf 18 Tafeln an die wechselvolle Geschichte des städtischen Amtes erinnert, dass im August 1921 seine Arbeit aufnahm.
Seit 1901 gab es in Düsseldorf einen Stadtarzt, der sich neben den staatlichen Aufsichts- und Kontrollaufgaben zunehmend auch um Beratungs- und Vorsorgeangebote für die Bürger*innen kümmerte. Denn die Industrialisierung und die damit einhergehende Verelendung der Arbeiterschaft führten zu wachsenden Gesundheitsproblemen in der Bevölkerung. Städte und Gemeinden waren gezwungen die Gesundheit als öffentliche Aufgabe wahrzunehmen. Erst am 3. August 1921 nahm das städtische Gesundheitsamt schließlich seine Arbeit auf. Der Gesundheitssektor erkannte die Bedeutung der Hygiene, so dass das neue Amt einen Katalog von Maßnahmen erarbeitet, die nicht nur den Gesundheitszustand der einzelnen Bürger*innen, sondern auch der Stadtgesellschaft insgesamt verbessern sollten.
Das öffentliche Gesundheitswesen in Düsseldorf stand im Einfluss unterschiedlicher gesundheitlicher Herausforderungen und politischer Interessen. Dabei erlebte es während der Zeit des Nationalsozialismus seine dunkelsten Stunden und entwickelte sich zum bereitwilligen Helfer einer verbrecherischen Rassenideologie. Die Seuchenabwehr – von den Pocken zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts über die Spanische Grippe nach dem Ersten Weltkrieg, über eine Polio-Epidemie zu Beginn der 1960er-Jahre bis zur Schweinegrippe 2009 und aktuell der Corona-Pandemie – ließ die Notwendigkeit und den Stellenwert des Gesundheitsamtes für die Bevölkerung in besonderer Weise sichtbar werden. In den vergangenen Jahrzehnten gewann die Zusammenarbeit auf örtlicher und internationaler Ebene an Bedeutung.
Die Ausstellung im Stadtmuseum lädt dazu ein, mehr über die Höhen und Tiefen des Düsseldorfer Gesundheitsamtes zu erfahren.
Öffnungszeiten und Eintritt
Das Stadtmuseum an der Berger Allee 2 ist außer montags täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt vier, ermäßigt zwei Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt. Dienstags bis samstags gibt es eine Happy Hour von 17 bis 18 Uhr mit freiem Eintritt, sonntags ist der Eintritt generell frei. Zu Ihrer eigenen Sicherheit werden alle Besucher*innen gebeten, die geltenden Kontakt- und Hygieneregeln im Stadtmuseum einzuhalten und eine medizinische Maske zu tragen. Weitere Informationen über die aktuellen Angebote und Ausstellungen des Stadtmuseums finden sie hier. https://www.duesseldorf.de/stadtmuseum