Düsseldorf: Halskettenräuber auf der Kö festgenommen
Seit Anfang August kam es immer wieder zu Raubüberfällen auf Seniorinnen, bei denen ihnen ein Unbekannter sehr brutal Schmuck vom Körper riss. Offenbar suchte der Täter sich seine Opfer im Bereich der Kö. Dass er seine Beute in unmittelbarer Nähe bei einem Goldankauf an der Steinstraße zu Geld machte, wurde ihm jetzt zum Verhängnis. Am Donnerstagnachmittag griffen die Kriminalbeamten des Raubdezernats KK 13 zu und nahmen den 36-jährigen nordmazedonischen Tatverdächtigen fest.
Brutale Überfälle auf Senioren
Die Polizei konnte dem Mann fünf Überfälle nachweisen, die alle nach ähnlichen Muster verliefen. Am 11. August überfiel der Täter gegen 10:45 Uhr auf der Treppe zur U-Bahnstation an der Kö eine 92-jährige Frau. Zuerst versuchte er der Seniorin die Handtasche zu entreißen. Als diese sich wehrte schlug er sie und riss ihr eine Kette vom Hals. Nach ähnlichem Vorgehen schlich er sich am 13. August gegen 14:50 Uhr an eine 75-Jährige an, die die Treppe zum U-Bahnhof an der Steinstraße hinterging. Er wollte ihre Uhr und einen Armreif entwenden. Als er scheiterte stieß er die Frau zu Boden und riss so an ihrer Halskette, dass das Opfer Würgemale erlitt. Bereits zwei Tage später gab es das gleiche Muster bei einer 79-Jährigen an der Treppe zur S-Bahn an der Schinkelstraße. Auch hier wurde der Frau die Kette vom Hals gerissen. Am 18. August gegen 17 Uhr folge er einem Ehepaar in deren Hausflur an der Oberbilker Allee. Der 79-jährige Ehemann wartete mit seiner 72-jährigen Frau auf den Aufzug, als sie mit Tränengas attackiert wurden und der Täter es wieder auf die Halskette abgesehen hatte. Am 22. August wurden einer 79-jährigen Frau und ihrem 92-jährigen Mann beim Einsteigen in ihr Auto an der Blumenstraße aufgelauert. Sie wurden geschlagen, geschubst und die Halskette geraubt.
Identifizierung gelang
Die Ermittler vermuteten schnell einen Serientäter, der es auf wehrlose ältere Menschen abgesehen hatte. Sie werteten Bilder von Überwachungskameras aus und bekamen so ein Foto vom Täter. Die Identifizierung des Mannes gelang schließlich durch die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter eines Goldankaufs an der Steinstraße. Unabhängig voneinander war einigen Beschäftigten aufgefallen, dass ein Kunde vermehrt zerrissene Halsketten verkaufte. Durch Medienberichte schöpften sie Verdacht und informierten die Polizei. Da beim Ankauf die Ausweisdokumente erfasst wurden, war damit Name und Anschrift des Unbekannten bekannt. Allerdings hielt sich der Tatverdächtige nicht mehr an seiner Meldeadresse auf.
Die Polizeibeamten observierten den Bereich der Kö und hatten am Donnerstag (26.8.) Glück. Kriminalhauptkommissar Dirk Sybertz und sein Kollege erkannten den Mann und konnten ihn festnehmen. Durch die sorgfältigen Ermittlungen konnten dem Festgenommenen fünf Taten nachgewiesen werden, so dass ein Haftbefehl erlassen wurde und er jetzt im Gafängnis sitzt. Der 36-Jährige ist wegen kleinerer Delikte vorbestraft. Bei der Wohnungsdurchsuchung wurden mehrere teure Handys, Bargeld und Markenkleidung gefunden.
Mit Bildern von sichergestelltem Schmuck wendet sich die Polizei jetzt an die Öffentlichkeit, da es offenbar weitere Straftaten gegeben hat. Diese können sich auch in anderen Städten ereignet haben, da der Mann auch in Dortmund, Münster, Hamburg, Aschaffenburg oder München tätig war.
Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 13 der Düsseldorfer Polizei unter Telefon 0211 – 870-0 entgegen.