Uniklinik Düsseldorf: Seit 10 Jahren eine besondere Station – die Palliativstation
Wer auf der Palliativstation des Universitätsklinikums Düsseldorf liegt oder von den ambulanten Teams palliativ betreut wird, hat oft seinen letzten Lebensabschnitt erreicht. Das klingt abschreckend und traurig, denn es bedeutet für die Patienten, dass sie die denkbar schlechteste Diagnose erfahren haben und bald sterben werden. Doch seit zehn Jahren gelingt es den Mitarbeiter*innen der Palliativstation für die Patienten und ihren Angehörigen diese Phase würdevoll zu gestalten. Der Sterbende steht bis zum Schluss im Mittelpunkt.
Das vermitteln auch die Räumlichkeiten im Untergeschoss der MNR-Klinik. Im Flur der Station hängen von Patienten und Angehörigen gemalte Bilder und Porträtfotos. Für die Patienten gibt es Einzelzimmer, in denen auch eine Schlafcouch für Angehörige gerichtet werden kann. Ziel ist es, die Lebensqualität der Erkrankten durch gezielte Therapien zu verbessern oder zu erhalten. Ein Grundstein bei der Arbeit ist die Einbeziehung der Angehörigen, die auch psychologisch begleitet werden können. Es gibt Therapieräume mit Entspannungsmöglichkeiten und auch einen Raum der Stille. Das Betreuungsangebot ist ganzheitlich ausgerichtet und geht von Kunst über Reiki, Aromatherapie oder Klangschalen bis zum Verweilen im Innenhof angelegten Garten. Die Gartenoase mit vielen blühenden Pflanzen, einem selbst eingesätem Rasenstück und einem kleinen Brunnen genießen die Patienten, Mitarbeiter*innen und Ehrenamtler*innen. Vor Corona wurde dort auch immer wieder beim Tag der offenen Tür gefeiert und musiziert.
Die Palliativmedizin im UKD umfasst neben der Station auch einen palliativen Dienst, der auf den Stationen betreut, eine palliativmedizinische Ambulanz, sowie ein Team der spezialisierten, ambulanten Palliativversorgung, das die Patient*innen zuhause in ihrer gewohnten Umgebung betreut. Rund 30 Ehrenamtler*innen unterstützen das Team. Seit Jahr 2017 finanziert ein Förderverein zusätzliche Maßnahmen, die über die Regelversorgung hinausgehen und die Lebensqualität der Patient*innen verbessern. Dazu gehören beispielsweise die Musiktherapie, die tiergestützte Therapie und die Gestaltung des Gartens.
„Unser Hauptaugenmerk gilt dem Erhalt der Lebensqualität und der Selbstständigkeit der Patient*innen – egal ob stationär bei uns in der Klinik oder ambulant zuhause. Im Fokus unserer Arbeit stehen die individuellen Bedürfnissen der einzelnen Betroffenen sowie der Angehörigen. Das ist eine besondere Aufgabe, die manchmal viel von allen Beteiligten abverlangt. Daher gilt mein Dank meinem Team für dessen unermüdlichen Einsatz“, ergänzt PD Dr. Martin Neukirchen, Ärztlicher Leiter der UKD-Palliativmedizin, anlässlich des 10jährigen Jubiläums.
Symposium und Konzert
Das UKD-Tumorzentrum organisiert zusammen mit dem Interdisziplinären Zentrum für Palliativmedizin anlässlich des 10jährigen Bestehens der UKD-Palliativmedizin am 1. Oktober in der Düsseldorfer Johanneskirche ein Symposium unter der Leitfrage: „Wann ist ein onkologischer Intensivpatient ein Palliativpatient?“. Im Anschluss an das Symposium gibt es ein öffentliches Konzert des Unichors in der Johannes-Stadtkirche.
Weitere Informationen zu beiden Veranstaltungen gibt es auf der Homepage der UKD-Palliativmedizin.