Wilder Ritt: Fortuna Düsseldorf unterliegt gegen Werder Bremen mit 2:3 (0:1)
99 Minuten am Stück, strömender Regen, zwei Treffer in der Nachspielzeit: Fortuna Düsseldorf verliert am Ende mit 2:3 (0:1) gegen Werder Bremen. Joshua Sargent brachte die Bremer in der ersten Hälfte in Führung, 66 Sekunden nach dem Wiederanpfiff nach der Pause glich Rouwen Hennings aus. Wenig später war es wieder Sargent, der nach einem Eckball die erneute Bremer Führung erzielte, bevor sich in der Nachspielzeit die Ereignisse überschlugen. Zunächst traf Khaled Narey zum 2:2 aus, bevor Maximilian Eggestein in der sechsten Minute der Nachspielzeit einen Foulelfmeter zum 3:2-Endstand verwandelte.
Bitteres Drama
Selten hat sich ein solches Drama-Spiel so bitter für Fortuna Düsseldorf angefühlt. Die Fortuna hat im eigenen Stadion eine Super-Leistung gezeigt – und steht am Ende des langen Abends mit leeren Händen da. Gegenüber dem Auswärtssieg beim SV Sandhausen musste Fortuna Coach Christian Preußer den immer noch am Kopf verletzten Felix Klaus und den angeschlagenen Marcel Sobottka ersetzen. Die Düsseldorfer begannen mit Bodzek, Hartherz, Piotrowski, Shipnowski und Narey.
Knapp 13.000 Fans im Stadion
Die erste halbe Stunde vor 13.000 Fans in der Arena gehörte ganz Fortuna Düsseldorf. Gut kombinierten sich die Flingeraner nach vorn. Khaled Narey setzte einen ersten Kopfball am Bremer Tor vorbei, Prib zog aus der Ferne ab. Und Petrowski köpfte an der anderen Torseite vorbei – allen in der 16. und 17. Minute. In Minute 25 semmelte Peterson einen Volleyschuss aus 25 Metern auf das Bremer Tor. Im Nachhinein hätte Fortuna in dieser Phase treffen müssen. Dann kamen die Bremer. Hielten den Ball und beruhigten das Spiel. Und kamen immer stärker vor das Tor der Fortuna. Die Gäste gingen in der 39. Spielminute in Führung. Romano Schmid prüfte Florian Kastenmeier mit einem harten Schuss aus dem 16er-Raum. Kastenmeier konnte die Kugel nur nach vorn abklatschen lassen und Joshua Sargent schob den Ball aus 14 Metern rechts ins Eck.
Die Preisfrage war: Wie geht die bis dahin überlegene Fortuna Düsseldorf mit diesem Schockmoment um. Erst einmal fing es fürchterlich an zu regnen und dann kam der Pausenpfiff. Mit trockenen Trikots ging es in die zweite Halbzeit, die für Düsseldorf fulminant begann. Nur 66 Sekunden nach dem Wiederanpfiff flankte Neuzugang Khaled Narey den Ball von rechts vor das Bremer Tor, wo Rouwen Hennings mit feinem Fuß erst seinen Gegenspieler und dann den Bremer Keeper Michael Zetterer überwand. Ausgleich 1:1.
Hypnotisches Ball-Halten von Bremen
Wieder reagierte Werder Bremer mit hypnotischem Ball-Halten-Fußball und wieder hatten sie damit Erfolg. Dieses Mal mit einer Standardsituation – nach einem Eckball. Der Ball flog lang vor das Düsseldorfer Tor, wo der Bremer Sargent zum Kopfball hochstieg, der Düsseldorfer Zimmermann als sein Gegenspieler nicht. Erneut ging Bremen in Führung.
Düsseldorf brauchte eine Weile, um sich zu sammeln. Trainer Preußer brachte nacheinander fünf Auswechselspieler: Appelkamp und Kownacki in der 69. Minute. Lobinger, Nedelcu und Koutris Minuten vor Spielende. Die Uhr lief unerbittlich gegen die Fortuna – aber es gab wegen diverser Unterbrechungen fünf Minuten Nachspielzeit.
Torschütze und Elfer-Sünder binnen weniger Minuten
In denen wurde Narey erst zum Helden, als er im Strafraum einen Ball bekam und unhaltbar zum Ausgleich ins Bremer Tür schoss. Im Gegenangriff musste Narey im 16er der Fortuna mit verteidigen, traf mit seinem Fuß den Gegner und bekam beinahe gleichzeitig den Ball an die Hand. Elfmeter für Bremen, den Maximilian Eggestein hart und platziert in das rechte untere Eck verwandelte. Kastenmeier war in der richtigen Ecke, konnte diesen Ball aber nicht mehr erreichen. Ein Wahnsinnsspiel für die Zuschauer – mit einem extrem bitteren Ende für Fortuna Düsseldorf, als in der 99. Minute der Schlusspfiff ertönte.
Am Sonntag, 8. August, tritt Fortuna Düsseldorf im DFB-Pokal beim VfL Oldenburg an. Nächstes Spiel in der Zweiten Liga ist auswärts in Nürnberg.