Nach 150 Jahren glänzt das Wegekreuz von Düsseldorf Niederkassel an einem neuen Standort
Das Niederkasseler Wegekreuz hat eine bewegte Geschichte hinter– und einen neuen Standort vor sich: Nach 150 Jahren an verschiedenen Stellen im Ortsteil steht es nun, rundum aufgearbeitet und auf einem frischen Fundament – am Eck An der Apfelweise/Alt Niederkassel. Am Samstag (31.7.) wurde es feierlich geweiht und beklatscht.
Ohne diese vier Niederkasseler Schützen – Günter Nießen, Ralph Lewald, Wellm Goebels und Manuel Ziegner – wäre das weiße Kreuz wahrscheinlich irgendwann unbemerkt aus dem Stadtbild von Düsseldorf Niederkassel und der Erinnerung der Anwohner verschwunden. 1871 hatten es Heimkehrer aus dem Frankreich-Feldzug gestiftet und an der heutigen Niederkasseler Straße aufgestellt. Dort war das Wegekreuz immerhin 89 Jahre eine feste Wegmarke. Bis das deutsche Wirtschaftswunder den Bauboom nach Niederkassel brachte, wie Britta Damm, Chefin der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützen, in ihrer Rede sagte.
Mehrfach umgezogen
Das Wegekreuz zog zum ersten Mal um – zur Kreuzung Alt Niederkassel/Kanalstraße. Wo es gerade mal 22 Jahre für die Orientierung der Menschen sorgte und dann zur mittlerweile abgerissenen St. Anna Kirche versetzt wurde. Dort wucherten Efeu und Unkraut über das Kreuz. Und es stand sichtbar nicht gut um das vor sich hin verwitternde Kreuz.
2017 beschlossen Günter Nießen, Ralph Lewald, Wellm Goebels und Manuel Ziegner, dass es so nicht weitergehen könne. Die Retter des Wegekreuzes fassten laut Britta Damm Pläne und verwarfen sie wieder. Die zuständige Bezirksvertretung prüfte drei Standorte – von denen es am Ende keiner wurde.
Stattdessen stellte die Ur-Niederkasseler Familie Schmittmann eine Ecke ihres Grundstücks zur Verfügung. Dort steht das rundum erneute Niederkasseler Wegekreuz mit Jesus-Figur nun. Eine kleine Messingtafel nennt alle Spender der Kreuzrettung, eine größere Tafel wird die bewegte Geschichte auflisten. Martin Becker, Diakon der Gemeinde St. Antonius und Benediktus, segnete das Kreuz. Eine seltene Gelegenheit, wie Becker dazu bemerkte. Dann gab es Beifall für das neuste Kapitel einer 150-jährigen Geschichte.