Düsseldorf: Erster Schwertransport nutzt Unterquerung der Gleise an der Bamberger Straße
Seit zwei Jahren wird an den Stadtteilgrenzen von Hassels, Benrath und Reisholz die Bamberger Straße tiefer gelegt, damit die Schwertransporte der Firma Konecranes an dieser Stelle die Gleise der Bahnstrecke unterqueren können. Bisher überquerten die Kran-Schwertransporte die Gleisanlagen. Dazu wurden verkehrsarme Zeiten nachts genutzt, da der Bahnverkehr für diesen Zeitraum gestoppt werden musste. Durch die geplante Gleiserweiterung für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) wird die Strecke aber so häufig befahren, dass eine Sperrung für die Schwertransporte nicht mehr möglich wäre.
Deshalb starten im Juli 2019 die Arbeiten für die Tieferlegung der Bamberger Straße. Das Bauprojektes stellte die Fachleute vor große Herausforderungen. Neben Kampfmittelverdachtsmomenten mussten für die Spundwand- und Tiefbauarbeiten größere Hindernisse beseitigt werden. Doch der RRX-Streckenausbau mit der Erweiterung um zwei Gleise verordnete einen engen Terminplan. So musste zur Fertigstellung der Unterführung der Bauablauf mehrfach angepasst und optimiert werden. Beim Bau des Trogs wurde die Gleiserweiterung von der Stadtverwaltung berücksichtigt und das Bauwerk entsprechend verlängert.
In der Nacht von Donnerstag (29.7.) auf Freitag (30.7.) fuhr der erste Schwertransport eines Kranes der Firma Konecranes über die tiefer gelegte Bamberger Straße. Der Kran passierte die Unterführung unter den Bahngleisen ab Mitternacht. Damit ist der Start für die stufenweise Freigabe der Bamberger Straße erfolgt. Die Freigabe für die allgemeine öffentliche Nutzung erfolgt in einer nächsten Stufe voraussichtlich im September. Bis dahin müssen noch Sicherungsmaßnahmen für den Hochwasserschutz abgeschlossen werden.
Mit der Tieferlegung der Bamberger Straße zwischen Süllenstraße und Bayreuther Straße erhöht sich die Durchfahrtshöhe unterhalb der Eisenbahnunterführung von 3,60 Meter auf 8,50 Meter. Kernstück des Bauprojektes ist ein wasserundurchlässiger Stahlbetontrog, der eine Länge von rund 80 Metern und eine lichte Breite von 9 Metern aufweist. Die Bamberger Straße wurde auf ihrer gesamten Länge von 200 Metern auf die neue Durchfahrtshöhe angepasst.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: “Das ist ein guter Tag für Düsseldorf: Dank der tiefer gelegten Unterführung an der Bamberger Straße kann der Standort der auf Kranbau spezialisierten Firma Konecranes, und damit verbunden rund 800 Arbeitsplätze, dauerhaft in der Landeshauptstadt gesichert werden. An dieser Stelle möchte ich die besondere Bedeutung, die das produzierende Gewerbe an der florierenden Wirtschaft in der Landeshauptstadt hat und das besondere Engagement von Konecranes in der Ausbildung hervorheben. Ein besonderes Lob möchte ich an alle Beteiligten richten, die zu dem erfolgreichen Fortgang des Bauprojektes beigetragen haben.”
“Die Inbetriebnahme der Unterführung für den Abtransport unserer Hafenmobilkrane ist ein wichtiger Meilenstein für diesen Konecranes-Standort. Wir können nun auch in Zukunft weiter in Benrath fertigen und damit rund 800 Arbeitsplätze in der Stadt erhalten. Das ist umso erfreulicher, da wir erst kürzlich unseren öko-effizienten Hafenmobilkran auf den Markt gebracht haben, der einen erheblich emissionsreduzierten Terminal-Betrieb bei unseren Kunden ermöglicht – Klimaschutz made in Düsseldorf,” betont Heribert Barlage, Geschäftsführer der Konecranes GmbH und Standort-Chef in Düsseldorf.
Die Kosten des Projekts belaufen sich aktuell auf 16,5 Millionen Euro. Die Deutsche Bahn hat gegenüber der Stadt eine Kostenbeteiligung zugesagt. Seitens der Bezirksregierung und der Firma Konecranes erfolgt ebenfalls eine Kostenbeteiligung.