Düsseldorf: Wohnungs- und Obdachlosen Gehör verschaffen – „Die Unsichtbaren“
Der Düsseldorfer Journalist Martin Roos ist Initiator des Online-Sozial-Projekts „Die Unsichtbaren“. „Wohnungs- und Obdachlose sind für viele von uns – vor allem in Zeiten der Pandemie – unsichtbar. Und auch sonst sehen wir sie kaum. Oder wollen sie nicht sehen“, erklärte Roos am Donnerstag (29.7.) die Beweggründe für das Projekt an der Anlaufstelle für Obdachlose von fiftyfifty an der Höhenstraße. Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Fotografen und Videoproduzenten Tom Jasny hat Roos zehn obdachlose Frauen und Männer interviewt und sie zu ihren Leben auf der Straße befragt. Entstanden sind eindrucksvollen Audio-Portraits, die auf der Website www.die-unsichtbaren.net zu hören und zu sehen sind.
Die Plattform „Die Unsichtbaren“ möchte Wohnungs- und Obdachlosen Gehör verschaffen. Die Portraitierten sind Menschen, die mal raubeinig laut sind, mal freundlich und sanft, mal zugedröhnt, mal frustriert und voll Scham. Sie sind fröhlich, feixend, einsam und traurig. Viele haben schlechte Startbedingungen ins Leben gehabt oder Schicksalsschläge erlitten, manchmal auch Mist gebaut. Eines jedoch verbindet sie alle: die Hoffnung, dass irgendwann alles besser wird. Auf der Internetplattform berichten Düsseldorfer Obdachlose über die Schwierigkeiten ihres Lebens. Dabei zeigen Roos und Jasny Menschen, die als unsichtbar gelten, aber kaum charaktervoller sein könnten. Ihre Gesichter spiegeln die vielen Brüche ihres Lebens ungeschminkt wider.
Allen gemeinsam ist die Hoffnung, dass irgendwann alles besser wird: Ein geregelten, friedlichen Leben und vor allem der Traum von einer eigenen Wohnung. „Deswegen unterstützen wir auch das Projekt Housing First von fiftyfifty“, sagt Roos. Mit Housing First können die Betroffenen sofort in eine ihnen zugeteilte Wohnung einziehen und bekommen Unterstützung, um ihre Wohnung zu halten und zu erhalten.
Eine Auswahl der Interviewten hat fiftyfifty als achtseitige Beilage in seiner aktuellen August-Ausgabe veröffentlicht. Das Magazin ist ab sofort bei den Verkäufer*innen zu bekommen.
Die Webseite „Die Unsichtbaren“ finden sie hier.
Wer das Projekt „Housing First“ unterstützen möchte, findet hier Informationen dazu.