Düsseldorf: Baby Blues oder Depression? Gesundheitsamt bietet Beratung an
Depressionen sind immer noch ein Tabuthema. Das merken auch Mütter, die nach der Geburt ihres Kindes doch eigentlich überglücklich sein sollten. Aber emotionale Krisen in der Schwangerschaft und nach der Geburt kommen relativ häufig vor. Dabei kann es sich um eine “normale Reaktion” auf eine völlig neue Lebenssituation handeln, den sogenannten “Baby Blues”.
Baby Blues vergeht
Hormonumstellungen, Schlafentzug, Emotionalität, Ängste und Sorgen prägen die ersten Tage und Wochen nach einer Geburt und werden oft als “Baby Blues” bezeichnet. Der Übergang zur Elternschaft ist mit weitreichenden psychosozialen und körperlichen Veränderungen verbunden, die von jeder Schwangeren unterschiedlich erlebt werden. Normalerweise verschwindet der “Baby Blues” auch ohne Behandlung nach den ersten Wochen wieder.
Postportale Depression
Es kann aber im Zusammenhang mit einer Schwangerschaft und Entbindung auch zu einer behandlungsbedürftigen, depressiven Symptomatik kommen. Rund 10 bis 15 Prozent aller Mütter können laut Aussage der Deutschen Depressionshilfe von einer postpartalen Depression betroffen sein. Typische Symptome können anhaltende gedrückte Stimmung, Interessens-, Energie- und Appetitverlust sowie Freudlosigkeit, Überforderungserleben oder unangemessene Schuldgefühle sein. Das kann sich auch negativ auf die Mutter-Kind-Beziehung auswirken. Die Coronapandemie kann zusätzlich zu existentiellen oder gesundheitlichen Ängsten und Unsicherheiten führen. Das seelische Gleichgewicht kann dadurch zusätzlich belastet sein und eine postpartale Depression fördern oder verstärken. Daher ist es wichtig, sich früh professionelle Hilfe zu suchen.
Beratung beim Gesundheitsamt
Schwangere und Mütter (bis zum dritten Lebensjahr des Kindes) können sich an die Beratungsstelle für Schwangere und Schwangerschaftskonflikte des Gesundheitsamtes Düsseldorf wenden. Speziell ausgebildete Psychologinnen und Sozialpädagoginnen begleiten Interessierte durch die Schwangerschaft, unterstützen nach der Geburt psychisch oder vermitteln bei Bedarf weiterführende Hilfe.
Zeitnahe Beratungstermine mit Mitarbeitenden der Beratungsstelle können telefonisch unter 0211-8992664 vereinbart werden. Darüber hinaus ist die Beratungsstelle unter der E-Mail-Adresse schwangerschaftskonfliktberatung@duesseldorf.de erreichbar.