Düsseldorf: Corona-Inzidenzzahl steigt – OB appelliert sich weiter an Regeln zu halten
Mit einer 7-Tages-Inzidenz von 34,6 liegt Düsseldorf bundesweit immer noch unter den Top 10-Städten. Dabei führt Solingen nach einer ausgelassenen Feier von rund 1.000 Fußballfans zum EM-Finale auf einem öffentlichen Platz, die Liste an. Fünf Infizierte waren mit dabei und da sich die Kontakte nicht nachverfolgen ließen, wurden die Feiernden sogar über Radio aufgefordert sich testen zu lassen.
Kontaktpersonennachverfolgung funktioniert in Düsseldorf
Solch unklare Infektionsketten gibt es in Düsseldorf nicht, betonte Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller am Donnerstag (22.7.) bei seiner wöchentlichen Corona-Pressekonferenz. Von den 140 Menschen, die sich in einem Lokal mit einem Infizierten aufgehalten hatten, sind mittlerweile 25 positiv getestet. Aber die Kontakte konnten komplett nachvollzogen werden.
Viele Menschen zwischen 20 und 29 Jahren sind infiziert
Aktuell sind rund 300 Menschen in Düsseldorf positiv auf das Corona-Virus getestet, dabei ist die Delta-Variante vorherrschend. 70 Prozent der Infizierten sind zwischen 10 und 40 Jahren alt. 38 Prozent gehören der Altersgruppe der 20 bis 29-Jährigen an. Hier sieht das Stadtoberhaupt Handlungsbedarf. Besonders die jungen Menschen müssten motiviert werden sich impfen zu lassen.
Impfen ohne Termin
Dass dies in Düsseldorf problemlos und ohne Termin möglich ist, erläuterte Stadtdirektor und Leiter des Krisenstabs, Burkhard Hintzsche.
Die dezentralen Impfungen sind möglich:
- im Atrium am Bertha-von-Suttner-Platz hinter dem Hauptbahnhof
- in der Heinrich-Heine-Universität (Gebäude 24.21, Ebene U1, Raum 64)
- in Hassels an der Fürstenberger Straße in der Pop-up-Impfstelle
- in der Hochschule Düsseldorf, Gebäude 4, Eingang Münsterstraße 156
- im U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee
Alle Stationen sind von 10 bis 19 Uhr geöffnet. Überall erfolgt eine ausführliche Beratung vor der Impfung. Es kann zwischen dem Impfstoff von Johnson&Johnson oder Biontech gewählt werden. Das Angebot im Atrium und an der Heinrich-Heine-Allee besteht auch noch in der nächsten Woche.
Am Freitag (23.7.) wird eine mobile Impfstation an der vor der Majid Assalam Moschee, Nürnberger Straße 21, in Düsseldorf Reisholz aufgebaut. Hier können sich alle Bürger*innen impfen lassen – dies erfolgt unabhängig von der Moschee.
Auch Geimpfte können sich anstecken
Hintzsche erläuterte zu den Infizierten, dass es sich dabei in zehn Prozent der Fälle um Menschen handele, die bereits vollständigen Impfschutz haben. Rund 150 waren Reiserückkehrer.
Steigender Inzidenzwert
Bei einem Überschreiten des Inzidenzwertes von drei Tagen in Folge über 35, greift am übernächsten Tag die Höherstufung der Stadt in Inzidenzstufe 2 der Coronaschutzverordnung. Dann gibt es in der Gastronomie drinnen wieder die Testpflicht, nur noch drei Haushalte dürfen sich im öffentlichen Raum treffen und pro zehn Quadratmetern ist in den Geschäften nur noch eine Person zugelassen. Weitere lokale Maßnahmen könnten von der Stadt festgelegt werden.
“Halten Sie sich weiter an die Regeln”
OB Keller appelliert deshalb an alle Bürger*innen sich impfen zu lassen und sich weiter an die Regeln zu halten. Abstand, Maske, Händewaschen und auch Geimpfte sollten sich regelmäßig testen lassen. Das Stadtoberhaupt hofft, dass der Bund die Coronaschutzverordnung ändert. Sinnvoll wäre es neben dem reinen Inzidenzwert auch die Auslastung der Krankenhäuser und die Schwere der Erkrankungen in die Festlegung von Maßnahmen einzubeziehen. Da gerade erst Halbzeit bei den Sommerferien ist, befürchtet Keller die Inzidenzzahl werde durch die Reiserückkehrer noch steigen. Daher hofft er auf eine Änderung der Verordnung, die mehr an die Lage angepasst ist.