Düsseldorf Benrath: Gebet zum Opferfest unter freiem Himmel
Für die Muslime beginnt am Dienstag (20.7.) das Opferfest, eines der wichtigsten Feste im Islam. „Eid al-Adha“ heißt es auf arabisch und für viele Gläubige gehört der Besuch der Moschee dazu. Der Kreis der Düsseldorf Muslime (KDDM) hatte am Dienstagmorgen zum Gebet auf den Sportplatz des VfL Benrath eingeladen. Die feierliche Umgebung der Moschee fehlt zwar auf dem Ascheplatz, aber über 500 Männer, Frauen und Kinder versammelten sich im Freien zum Gebet.
Alle Teilnehmer*innen des Gebets wurden am Dienstagmorgen in Listen erfasst, trugen eine Maske und hielten sich an die Abstandsregeln, darauf achteten die Organisatoren vom KDDM. Das Gebet leitete Imam Ramazan Gevrek, der zum ersten mal beim KDDM als Vorbeter agierte. Er erläuterte den Ablauf, denn zum Opferfest gehören bestimmte Gebete, die sich von den anderen im Jahresverlauf unterscheiden.
In seiner Ansprache gedachte der Imam den Opfern der Hochwasserkatastrophe und ging anschließend auf das Thema Hoffnungslosigkeit ein. Er forderte alle Muslime auf, ein gutes Vorbild zu sein, Hoffnung zu verbreiten und aufeinander zu achten. Die Gemeinschaft in Düsseldorf sei stark.
Feier zum Opferfest
Nach dem Gebet eilten viele Familien nach Hause, denn für die Kinder begann dann das besonders schöne am Opferfest: die Geschenke. Ist es in den islamischen Ländern noch üblich zum Opferfest ein Tier zu schächten und anschließend Teile davon an Freunde und Nachbarn zu schenken, ist es in Deutschland eher das Schlachten des Portemonnaie. Geld wird für Bedürftige gespendet und damit ein Opfer gebracht, wie es Tradition ist.
Für die Muslime ist das Opferfest vergleichbar mit dem Weihnachtsfest. Die Menschen ziehen sich besonders schön an, besuchen sich im Familien- und Freundeskreis und essen gemeinsam. Wenn nicht, wie in diesem Jahr Sommerferien sind, können die Schüler*innen zum Opferfest schulfrei bekommen.
Die Überlieferung
Das Opferfest ist eine Erinnerung an die Entstehung der Religion. Der Überlieferung nach hatte Ibrahim eine Probe Gottes zu bestehen, damit aus ihm ein großes Volk entstehen sollte. Als Beweis für sein Gottvertrauen sollte Ibrahim seinen Sohn opfern. Als Allah sah, dass er dazu bereit gewesen wäre, stoppte ein Engel die Tat. Aus Dankbarkeit opferten Ibrahim und sein Sohn stattdessen einen Widder. Daran erinnert heute noch das Schächten eines Tiers zum Opferfest in muslimischen Ländern.
Reaktion auf Berichterstattung
Auf Facebook postete die Lokalzeit Düsseldorf des WDR einen kurzen Bericht über das Gebet zum Opferfest auf dem Platz vom Vfl Benrath. Innerhalb kürzester Zeit wurde dieser mit zahlreichen Kommentaren versehen. Einige Menschen wünschten den Muslimen ein schönes Opferfest, andere kommentierten in äußerst rassistischer Art und Weise.