Düsseldorf: Ostpark-Siedlung wird evakuiert – Düssel überflutet das Viertel
Besonders die kleinen Düsseldorfer Flüsse wie Düssel, Anger und Kittelbach, bereiten der Feuerwehr und dem Krisenstab aktuell Sorgen. So stieg der Wasserpegel der Düssel im Bereich der Ostparksiedlung in Gerresheim seit heute Nacht kontinuierlich. Jetzt ist die Lage so kritisch, dass der Strom von rund 350 Gebäuden im Gebiet zwischen dem Straßen-Dreieck Zweibrückenstraße, Bahngleise und Dreherstraße um 15.30 Uhr abgeschaltet wird, da mit Überflutung zu rechnen ist. Die Stadt appelliert an die Anwohner, die Gebäude freiwillig zu verlassen. Mit Sandsäcken versucht die Feuerwehr den Deich entlang der zweibrückenstraße zu verstärken.
Ostparksiedlung überflutet
Die Feuerwehr stuft diese Straßen als kritisch ein: Lohbachweg, Morsbachweg, Dörpeweg, Ölbachweg, Neieweg, Leierbachweg, Heilenbeckweg, Deilbachweg, Brölweg, Sennbachweg, Wiebachweg, Eschbachweg, Eifgenweg, Sorpeweg, Uelfeweg, Blombachweg, Volmeweg, Ennepeweg, Aggerweg, Beverweg und Zweibrückenstraße. Die Bewohner sollten Wertgegenstände in höhergelegene Etagen in Sicherheit bringen. Es wird damit gerechnet, dass die Keller der Häuser mit bis zu zwei Meter Wasser überflutet werden. Fahrzeuge des OSD und der Feuerwehr fahren mit entsprechenden Durchsagen durch die Siedlung. Alle Bewohner sollten das Gebiet schnellst möglich verlassen.
Evakuierung
Personen, die Hilfe beim Verlassen benötigen, können sich bei der Leitstelle unter 19222 melden. Als Betreuungsstelle für Bürger, die nicht bei Familien oder Bekannten unterkommen, steht die Gesamtschule Graf-Recke-Straße 170 zur Verfügung. Für Menschen, die die Sammelstelle nicht erreichen können, hat die Rheinbahn ab der Haltestelle Poststadion zur Graf-Recke-Straße Pendelverkehr eingerichtet. Die Stadt fordert auf in Überflutungsbereichen abgestellte Fahrzeuge zu entfernen. Bürger, die ihre Fahrzeuge nicht wegfahren können, erhalten Unterstützung bei der Leitstelle des OSD unter Telefon 899-4000.
Um 15.30 Uhr werden die Stadtwerke aus Sicherheitsgründen und zum Schutz der dortigen Trafo-Stationen im betroffenen Bereich den Strom abschalten.
Schon jetzt ist absehbar, dass die Wassermassen erst in den kommenden Tagen kontrolliert abgepumpt werden können.
Verkehr
Einige Düssel-Brücken sowie die Fahneburgstraße und der Dernbuschweg wurden gesperrt.
Der Zugverkehr ist auf der Fernbahnstrecke Rath-Unterrath eingestellt worden, da der Kittelbach über die Ufer getreten ist und das Gleisbett geflutet hat.
Waldgebiete
Die anhaltenden starken Regenfälle haben tiefe Erosionsrinnen in zahlreiche Wege im Stadtwald gespült. Aus diesem Grund hat das Garten-, Friedhofs- und Forstamt stark beeinträchtigte Wege im Bereich des Aaper Waldes, Grafenberger Waldes und Gerresheimer Waldes gesperrt. Auch der Wildpark ist vorsorglich geschlossen worden, da Unterspülungen auf dem Gelände eine Unfallgefahr darstellen.
Die betroffenen Wege sind heute, Mittwoch, 14. Juli, zunächst mit Flatterband gesperrt worden. Bis Donnerstagmittag erfolgt die Absperrung mit Barken. Die Beseitigung der Schäden auf den Wegen wird voraussichtlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Gesperrt sind im Aaper Wand die oberen zwei Drittel des Wolfsaaper Steigs, der Marxsteig von der Schutzhütte bis oben, der Stichweg vom Kinderspielplatz “Müllers Wiese” hinauf zum Kriegsdenkmal, der Stichweg oberhalb der Sporthalle des Rather Waldstadions und der Weg paralell zur Fahneburgstraße.
Im Grafenberger Wald ist ein Teilstück des Trimmpfades (Serpentine) sowie die Rodelbahn komplett bis Ernst-Poensgen-Allee gesperrt. Im Gerresheimer Wald ist der Verbindungsweg vom Naturfreundehaus Morper Straße hoch zum Friedhof Gerresheim gesperrt.
Das Garten-, Friedhofs- und Forstamt empfiehlt allen Waldbesuchern, die übrigen Wege im Stadtwald – insbesondere im Aaper Wald, Grafenberger Wald und Gerresheimer Wald – mit großer Obacht und Vorsicht zu nutzen. Aufgrund der tiefen Erosionsrinnen besteht Unfallgefahr.
Gefahrentelefon geschaltet
Die Warn-App Nina wurde ausgelöst, das Gefahrentelefon der Stadt ist geschaltet und unter 0211-3889889 erreichbar.
Die Anger im Norden Düssedorfs ist im Fokus des Krisenstabs, der nach der Ämterrunde am Vormittag zusammengetreten ist. Unterstützung von THW und Bundeswehr wurde bereits angefordert.