Düsseldorf: 718 Einsätze der Feuerwehr erledigt – 450 sind noch offen
Aktualisert, Donnerstag, 7 Uhr
Die gute Nachricht: Der Regen hörte in der Nacht auf. Doch die Regenschauer am Mittwochabend (14.7.) haben vielen Kellern und Straßen den Rest gegeben und liefen voll.
In der evakuierten Ostparksiedlung in Gerresheim ging der Kampf gegen den Pegelstand der Düssel weiter. In den frühen Abendstunden wurden weitere 25.000 Sandsäcke auf einer Länge von 700 Metern verteilt. Die Hoffnung der Einsatzkräfte ist, damit das Schlimmste verhindern zu können. Denn wenn das Wasser ungehindert in die Häuser läuft, droht den Kellern ein Wasserstand von bis zu zwei Metern.
Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller und Ordnungsdezernent Christian Zaum machten sich am Mittwochnachmittag ein Bild von der Lage. “Mit einem Pegelstand von teilweise 2,65 Metern Höhe (Anmelerung der Radktion: Stand Mittwoch gegen 16 Uhr) hat die Düssel in Gerresheim einen historischen Höchststand erreicht. Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat schon in der Nacht alles in die Waagschale geworfen, um größere Schäden in der Ostpark-Siedlung zu verhindern”, erklärt Keller, der zudem die “großartige Solidarität” der betroffenen Bürger*innen hervorhob.
Krisenstabsleiter Christian Zaum und fordert alle Hochwasser-Touristen eindringlich auf, “die Einsatzkräfte nicht zu behindern, sich auch selbst nicht in Gefahr zu bringen und lieber Zuhause zu bleiben”. Die Stadt hat Unterstützungskräfte von Bundeswehr und THW angefordert.
Feuerwehr im Großeinsatz
Die Feuerwehr Düsseldorf befindet sich weiterhin im Großeinsatz. Bis in die Nacht wurden 718 Einsätze erfolgreich abgearbeitet, weitere 450 Einsätze haben die Einsatzkräfte noch vor sich. Nach bisherigem Erkenntnissen wurden keine Menschen durch das Unwetter verletzt. Besonders betroffen sind die Bereiche rund um die nördliche Düssel, am Itterbach an der Hildener Straße, das Marienhospital in Düsseldorf und die Anger im Düsseldorfer Norden.
Die Feuerwehr ist mit 390 Einsatzkräften im ganzen Stadtgebiet im Einsatz. Neben Kräften der Berufsfeuerwehr sind alle Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr eingesetzt. Zusätzlich wurden dienstfreie Kräfte der Berufsfeuerwehr alarmiert. Helfer*innen des THW sowie der Düsseldorfer Hilfsorganisationen unterstützen den ganzen Tag und die laufende Nacht bei der Einsatzbewältigung. Es wird davon ausgegangen, dass die Bewältigung dieser Extremwettereinsätze auch die kommenden Tage über andauert. Die Feuerwehr bittet alle Bürger*innen um Verständnis, dass die Einsätze priorisiert werden müssen. Die ehrenamtlichen Feuerwehrleute sind teilweise seit über 18 Stunden im Einsatz. Eine Unterstützung durch Kräfte aus den Nachbarstädten ist nicht möglich, da die Situation dort ähnlich ist.
Aktuelle Lage
Derzeit liegt der Pegelstand der nördlichen Düssel bei rund drei Metern. Die Einsatzkräfte waren die ganze Nacht damit beschäftigt den Damm mit Sandsäcken weiter zu stärken und zu erhöhen. In Teilen wurde der Sandsackwall überspült.
Im Marienhospital an der Rochusstraße kam es zu einem massiven Wassereinbruch. Die Feuerwehr baute einen Sandsackwall und pumpt Wasser aus dem Gebäude. Gegen Mitternacht begann der Wasserstand im Keller langsam zu sinken.
Der Itterbach an der Hildener Straße ist über die Ufer getreten. Der Betriebshof der Rheinbahn wurde geräumt. Die Rheinbahn informiert, dass es besonders im Düsseldorfer Süden am Donnerstagvormittag noch zu Beeinträchtigungen kommen kann.