Düsseldorf: RhineCleanUp am 11. September – Müllsammel-Welle weitet sich auf acht Flüsse aus
Bei der Premiere des RhineCleanUps im Jahr 2018 lautete das Ziel, die Ufer des Rheins von der Quelle bis zur Mündung zu säubern. 10.000 Teilnehmer*innen aus 59 Kommunen in drei Ländern waren dabei. Seitdem hat das Projekt Fahrt aufgenommen die die Müllsammel-Welle schwappt auch in die Nebenflüsse. So werden für den nächsten RhineCleanUp am 11. September 50.000 Helfer*innen erwartet und auch die Ufer von Ruhr, Mosel, Lahn, Nahe, Main, Selz, Kinzig und Neckar werden vom Unrat befreit. In Düsseldorf startet jetzt die Anmeldung. Die Müllsammler*innen können sich an einer von 18 Stationen engagieren oder eigene Gruppen anmelden.
Die Müllmengen wachsen
Alarmierende Zahlen präsentierte Joachim Umbach von RhineCleanUp am Donnerstag (8.7.): Acht Milliarden Kilogramm Plastikmüll landen jährlich in den Weltmeeren und der überwiegende Teil wird über die Flüsse hinein transportiert. Die Corona-Pandemie verschlechtert die Situation noch zusätzlich, da allein in Europa 1,5 Milliarden Schutzmasken in der Umwelt entsorgt und ebenfalls in die Weltmeere gespült werden. Ein weiterer Treiber der Umweltverschmutzung ist der zunehmende Onlinehandel und die To-Go-Mahlzeiten, die Massen an Verpackungsmüll produzieren.
Eine beängstigende Situation, die eine große Bewegung notwendig macht: den RhineCleanUp. Die Bewegung ist aus den lokalen Anfängen entwachsen und mittlerweile ein internationales Event. Von der Quelle bis zur Mündung wird nicht mehr nur am Rhein Unrat gesammelt, auch die Nebenflüsse werden mit einbezogen.
Helfer*innen gesucht
Das besondere am RhineCleanUp: Am Samstag, den 11. September 2021, werden rund 50.000 Helfer*innen aktiv. Die Freiwilligen werden an den Flussufern geschätzt rund 500 Tonnen Unrat einsammeln – Müll, der nicht in die Flüsse und damit nicht in die Meere gelangt.
Individuelle Sammelgruppen, wie Freundeskreise, Firmen, Vereine oder Nachbarschaften, können sich als Team anmelden. Für sie und alle Einzelteilnehmer ist die zentrale Webseite www.rhinecleanup.org geschaltet. Dort gibt es auch eine Übersicht, bei welchen Gruppierungen man sich beteiligen kann.
In Düsseldorf hat man gelernt und so gibt es nicht nur ein oder zwei Anlaufstationen im Bereich der Oberkasseler Rheinwiesen, wo dann ganz viele Menschen sammeln. Das Rheinufer wurde in 18 Sammelgebiete aufgeteilt, um möglichst effektiv viele Uferbereiche zu säubern.
Für die Aktiven gibt es Anlaufstationen in:
- Kaiserswerth
- Stockum*
- Nordpark/Japanischer Garten
- Golzheim*
- Rheingärtchen
- Ehrenhof/Hofgarten
- Altstadt*
- Unterbilk/Medienhafen*
- Paradiesstand
- Hamm/Flehe*
- Himmelgeist*
- Benrath*
- Urdenbach*
- Heerdt*
- Kniebrücke
- Oberkasseler Brücke
- Niederkassel*
- Theodor-Heuss-Brücke/Lörick*
Für die fett gedruckten Orte werden noch Bereichsleiter gesucht
Bereichsleiter für Anlaufstellen
Zur Organisation der Anlaufstellen werden Gruppierungen gesucht, die am 11. September in Rheinnähe die Ausgabe der Hilfsmittel (Handschuhe, Müllsäcke und Greifer) regeln. Gleichzeitig sind das die Stellen, an denen der gesammelte Unrat gestapelt und anschließend von der Awista entsorgt wird. Als Bereichsorganisatoren haben sich bereits der Gesprächskreis Kaiserswerth für Kaiserswerth, das Team des Aquazoos für den Nordpark, die PlatzGrün-Initiative für das Rheingärtchen, die Düsseldorfer Jonges für den Ehrenhof und Blocksdorf RheinCleanUp für die Rheinkniebrücke gefunden. Die Oberkasseler Brücke und den Paradiestrand übernimmt wieder Pro Düsseldorf.
Weitere Bereichsleiter werden bis Ende Juli gesucht. Welches Team interessiert ist, vor dem 11. September das Material abzuholen und es am RhineCleanUp-Tag in Rheinnähe an die Teilnehmer*innen auzugeben, soll sich gerne beim RCU unter info@rhinecleanup.org melden. Um die Anmeldung und Einteilung der Teilnehmer*innen brauchen sich die Bereichsleiter nicht zu kümmern, das erfolgt zentral.
Förderer und Sponsoren
Der Rhinecleanup hat ein großes Ziel, für das es viele Aktive braucht. Um das zu erreichen versuchen die Organisatoren viel Aufmerksamkeit zu erzeugen. So sollen die Müllverursacher angeregt werden, ihr Verhalten ändern. „Es braucht eine Bewusstseinsänderung bei Produzenten und Verbrauchern,“ erklärt Initiator Joachim Umbach. Die Umweltminister*innen aller Bundesländer am Rhein haben die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen: Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen und Nordrhein-Westfalen.
Finanziell wird der RhineCleanUp seit mehreren Jahren durch die Postcode Lotterie unterstützt, die neben Geld auch ihre Mitarbeitenden ins Rennen schickt, beim Müll sammeln zu helfen. Über das Engagement der Mitarbeiter*innen ist auch die Firma Garnier zum Sponsorenkreis dazugestoßen.