Düsseldorf Flughafen: Rückkehr von Friedensaktivist*Innen aus Erbil im Norden Iraks
Rückkehr von Mitgliedern der „Internationalen Delegation für Frieden und Freiheit in Kurdistan“: In zwei Maschinen aus dem nordirakischen Erbil kamen Politiker und Aktivisten am Dienstagnachmittag (15.6.) und am Abend auf dem Flughafen Düsseldorf an. Im Ankunftsbereich wurden sie mit Sprechchören, Transparenten und Flaggen von 50 Demonstrant*Innen empfangen. Eine Live-Übertragung der Ankunft ins Internet wurde von der Geschäftsführung des Flughafens untersagt. Vor drei Tagen hatte die Bundespolizei in Düsseldorf andere Aktivist*Innen festgesetzt und 15 Ausreiseverbote ausgesprochen. Dadurch hatte auch die Linke Fraktionsvorsitzende der Hamburger Bürgerschaft, Cansu Özdemir, ihren Flug nach Erbil verpasst.
Noch im Ankunftsbereich hatten Unterstützer der Delegierten eine Demo organisiert.
Das türkische Militär führt zurzeit Krieg gegen die Kurd*Innen im Norden Iraks. Die Region wird von ihnen als Teil ihres autonomen Staates Kurdistan angesehen. Eine Sprecherin der Delegation dankte für den Empfang und berichtete von Repressionen, den die Gruppe in Erbil, kurdisch Hewlêr, ausgesetzt gewesen sei. So habe der Außenminister der von der Türkei eingesetzten Regierung untersagt, dass man im Namen von „Defense Kurdistan“ eine Resolution vor dem Standort der Vereinten Nationen verlesen konnte. Auch der Besuch in den vom Krieg betroffenen Dörfern sei nicht möglich gewesen. „Doch insgesamt war unser Besuch dennoch ein Erfolg. Wir haben die Aufmerksamkeit auf die Region richten können und den Dialog mit den Menschen dort aufgenommen. Sie wollen den Krieg nicht“, sagte die Sprecherin.
Mitverantwortung der Bundesregierung
In Sprechchören unmittelbar vor dem Ankunftsbereich hatten die Demonstrant*Innen zuvor den USA und der Deutschen Bundesregierung eine Mitverantwortung für das Vorgehen der Türkei vorgeworfen. Deutsche Panzer und auch Gas würden im Norden des Iraks gegen die Kurden eingesetzt, so skandierten die Demonstrant*Innen.