Düsseldorf Rassismus: Rund 1000 Teilnehmer ziehen zum Gedenken an George Floyd durch die Stadt
Die Faust ist ihr Symbol, der Tod von George Floyd am 25. Mai 2020 in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota liefert den Gedenktag. Doch den rund 300 Menschen am Samstag (29.5.) vor dem DGB-Haus Düsseldorf, beim anschließenden Protestmarsch sind es knapp 1000 Teilnehmer geht es um mehr. Sie wollen sich wehren gegen Rassismus und Polizeigewalt hier – in Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Solidarität mit Menschen anderer Hautfarbe und Herkunft vor dem DGB-Haus in Düsseldorf
„Fühlen Sie sich angegriffen?“ will eine junge Passantin auf der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße/Karlstraße von einem Motorradpolizisten wissen, der den Verkehr anhält, damit der Demozug passieren kann. Der Mann zuckt mit den Schultern. „Ich höre einfach weg.“ Am Ende des Demotags wird die Polizei Düsseldorf sagen, dass es keine besonderen Vorfälle gab. Vor dem Gewerkschaftshaus hatte der Einsatzleiter mehrfach die zu geringen Abstände der Teilnehmer kritisiert und mit einem Abbruch der Veranstaltung gedroht. Daraufhin rückten die Teilnehmer weiter auseinander.
Rechtsanwalt Blaise Francis El Mourabit berichtete aus seinen Rassismus-Fällen auf der Bühne.
Rechtsanwalt Blaise Francis El Mourabit war einer der Redner auf der Bühne des Organisators „Rise up for Justice“. Er berichtete, wie das acht Minuten und 46 Sekunden lange Ersticken von George Floyd, auf dem der damalige Polizist Derek Chauvin kniete, bei ihm ausgelöst hat. „Ich berate seither unentgeltlich die Opfer von Rassismus in Deutschland. Blaise Francis berichtete von Hausbesitzern, die zunächst aufgeschlossen für Bewerber um eine Mietwohnung sind, dann aber ablehnen, als sie erkennen, dass die Bewerber eine andere Hautfarbe haben. Er kritisiert die Verantwortlichen in Berlin, die die EU-Antirassismus-Richtlinie nur unzureichend in deutsches Recht umgesetzt haben. Und er berichtet von Übergriffen deutscher Polizisten auf Menschen, die anders aussehen und anderer Herkunft sind.
Wer zu Rassismus in Deutschland schweigt, macht sich mitschuldig.
Botschaften für mehr Toleranz, auf Pappe geschrieben.
In dem etwa einstündigen Bühnenprogramm treten Poetry Slammerinnen und Rapper wie Sam Sillah auf, um emotional an das Sterben von George Floyd und den Rassismus hierzulande zu erinnern. Anschließend zieht ein Demozug einmal quer durch die Innenstadt Düsseldorf bis vor den Landtag am Rheinufer. Dort löste sich die Versammlung zum Gedenken an George Floyd am Samstagabend auf.
Nach einer Stunde Fußwqeg beinahe am Ziel: Die Hautfarbe darf nicht über den Umgang miteinander entscheiden.