Düsseldorf Benrath: Neonazi-Parolen an Haus Spilles
Bereits am 8. Mai ereignete sich ein Angriff auf das selbstverwaltete Jugendzentrum Haus Spilles in Düsseldorf Benrath. Unbekannte verunstalteten das Haus mit zahlreichen gewaltverherrlichenden Aufklebern, die auf rechtsextreme Websites oder die Social Media Links von „Corona-Leugnern“ verweisen. Der Staatsschutz der Düsseldorfer Polizei hat Ermittlungen aufgenommen.
Der III. Weg ist eine rechtsextremistische Kleinpartei, die laut Verfassungsschutz unter dem Einfluss von Neonazis steht
Ein Ehrenamtler des Benrather Jugend- und Kulturzentrums „Haus Spilles“ entdeckte am Samstag (8.5.) am Haus und auf dem Gelände 24 teils gewaltverherrlichende Aufkleber der Neonazi-Partei „III. Weg“. Einige der Aufklebermotive richteten sich konkret gegen Jugendzentren. Auf den Motiven sind Sprüche wie „Linksextremismus raus aus Jugendeinrichtungen“ neben Kaiserreichsflaggen, „Nazikiez unsere Stadt unsere Regeln“ und „Fuck you Israel“ zu lesen. Untertitelt seien die Aufkleber mit den Websites der rechtsextremistischen Kleinpartei III. Weg, der verbotenen neonazistischen Kameradschaft Freies Netz und den Social Media Links von „Corona-Leugnern“, erklärte Marrek Körber, vom Vorstand des Initiativkreis „Jugend in Benrath“ e.V. .
Der Versuch die Stadt als ihr Revier zu markieren
Fast 40 Jahre lang ist das Haus Spilles ein Kultur- und Jugendzentrum im Düsseldorfer Süden und wird seit 1993 von den Jugendlichen selbstverwaltet. Dazu gehört auch, dass das Programm von den Ehrenamtlern und Jugendlichen selbst bestimmt wird. Der Vereinsvorstand des Initiativkreises legt einen hohen Stellenwert auf eine basisdemokratische Organisation und parteipolitische Neutralität.
„Das Haus Spilles steht seit jeher für Vielfalt und Toleranz. Auch ein solcher Angriff wird daran nichts ändern!“, betont Katinka Geißler, zweite Vorsitzende des Vereins. Ihr sei unverständlich, wie dem Haus Linksextremismus vorgeworfen werden könne. Der Verein hat Anzeige bei der Polizei erstattet, die den Staatsschutz einschaltete.
Fotos: Jugend in Benrath e.V.