Düsseldorf: Selbsternannte "Querdenker" demonstrieren gegen "Diktatur"
In einer Diktatur haben die Menschen keine Macht und dürfen bei politischen Entscheidungen nicht mitbestimmen. Nach Ansicht der Demonstranten, die am Samstag (15.5.) zahlreich durch Düsseldorf zogen, leben wir in Deutschland in einer Diktatur. Dass sie das Recht auf Versammlungsfreiheit seit mehreren Monaten ausgiebig strapazieren, scheint den selbsternannten Querdenker kein Widerspruch zu ihren Parolen. Die Polizei löste die Kundgebung im Hofgarten auf, da sich kaum jemand an den geforderten Abstand oder die Maskenpflicht hielt. Spontan versuchte die Gruppe weitere Versammlungen am Corneliusplatz oder vor dem Landtag abzuhalten. Begleitet von umfangreichen Sicherungsmaßnahmen der Polizei kam es dabei zu Verstößen gegen das Versammlungsgesetz und die Coronaschutzverordnung sowie tätliche Angriffe auf Polizeibeamte.
Kritiker der Querdenker-Bewegung hatten im Hofgarten Willkommensplakate aufgehangen
Einige Hundert sogennannte Querdenker hatten sich auf der Wiese im Hofgarten versammelt. In den Redebeiträgen wurden die Impfungen und die Regierung kritisiert, und zweifelhafte Fakten von Wissenschaftlern aus dem Querdenker-Lager verbreitet. Da Abstände und Maskenpflicht missachtet wurden, löste die Polizei die Versammlung auf.
Die Demonstranten zogen orientierungslos im Kreis, bis sie sich offenbar über ihre Informationskanäle Richtung Corneliusplatz verabredeten. Zwischendurch gab es einen heftigen Regenschauer.
Auf dem Corneluisplatz wurden die selbsternannten Querdenker bereits von einem Großaufgebot der Polizei erwartet. Immer wieder kam es zu heftigen Redeergüssen, bei denen die Einsatzkräfte zum Teil beleidigt wurden.
Querdenker-Gruppen mobilisierten zum Weitermarsch durch die Stadt. An der Heinrich Heine Allee kam es zu einem Zusammenstoß mit der Polizei.
In kleinen Gruppen – um gegenüber der Polizei unauffälliger zu erscheinen – erreichten die Demonstranten vom Hofgarten schließlich das Rheinufer und gingen in Richtung Landtag.
Teilnehmer*innen mit dem Logo der Corona Rebellen Düsseldorf fielen auf. Eine Gruppierung, die wegen ihrer Aktionen vom NRW-Verfassungsschutz beobachtet wird.
Am Apollo-Platz hatte die Polizei eine Sperre eingerichtet, um den Zustrom zum Landtag zu kontrollieren und das Gebäude zu schützen.
Rund 100 Unentwegte hatten sich vom Weg durch die Stadt und den Regen nicht abhalten lassen und lauschten auf der Landtagswiese den Worten von Ingo Marks und Michael Schele. Gegen 18 Uhr war Schluss mit der Veranstaltung.