Düsseldorf: Staatsschutz ermittelt nach Feuer am Gedenkstein der jüdischen Synagoge
Am Gedenkstein für die jüdische Synagoge an der Kasernenstraße wurde am Montagabend (10.5.) Unrat entzündet. Das Feuer richtete keinen Schaden an, löste aber Entsetzen bei vielen Düsseldorfer*innen aus. Der Staatsschutz hat Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen um Hinweise. Die Tat ereignete sich gegen 20:30 Uhr.
Passanten alarmierten am Montagabend gegen 20:35 Uhr die Polizei, da sie auf der Steinplatte des Gedenksteins für die jüdische Synagoge an der Kasernenstraße ein Feuer bemerkt hatten. Das etwa 50 mal 20 Zentimeter große Feuer erlosch bevor die Feuerwehr eintraf. Offenbar hatten Unbekannte vorsätzlich Unrat auf dem Stein entzündet.
Unbekannte haben offensichtlich auf einer etwa 50 mal 20 Zentimeter großen Fläche des Gedenksteins vorsätzlich Unrat entzündet. Es entstand keinerlei Schaden, Foto: Stadt Düsseldorf, Michael Gstettenbauer
Schaden entstand nicht, aber die versuchte Sachbeschädigung am Gedenkstein, der an die in der Pogromnacht 1938 niedergebrannte Synagoge an der Kasernenstraße erinnert, löste Fassungslosigkeit aus. "Es macht mich fassungslos und wütend, was hier am gestrigen Abend passiert ist", so Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller in einer ersten Reaktion. "Die Landeshauptstadt Düsseldorf steht nicht nur ganz fest an der Seite unserer Jüdischen Gemeinde, sondern ist auch unserer Partnerstadt Haifa in diesen Stunden der Angriffe auf den Staat Israel tief verbunden. Antisemitismus dulden wir in Düsseldorf nicht, dafür stehen wir aktiv ein."
Der Oberbürgermeister nimmt damit Bezug auf die jüngsten Angriffe aus dem Gazastreifen auf Israel. Er erinnert daran, dass in ganz Israel immer noch Düsseldorfer Bürger*innen und deren Nachfahren leben, die vor dem Nazi-Regime geflüchtet und jetzt durch Raketenbeschuss gefährdet sind. Das Hissen der israelischen Flagge am Rathaus, das ursprünglich erst für den Jahrestag der israelischen Unabhängigkeitserklärung am 14. Mai 1948 vorgesehen war, wurde als sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus auf Dienstag vorgezogen.
Der Gedenkstein wurde noch am Abend gereinigt. Die Spurensicherung der Polizei war vor Ort. Der Staatsschutzes hat die Ermittlungen übernommen. Wer zur Tatzeit gegen 20.30 Uhr verdächtige Personen im Bereich der Kasernenstraße/Siegfried-Klein-Straße beobachtet hat, melde sich bitte bei der Polizei unter der Telefonnummer 0211 – 870-0.