Kunst in Düsseldorf: Erste „Impfbanane“ bei der Caritas gesprayt
Streetartkünstler Thomas Baumgärtel ist für seine Bananen berühmt. Corona hat ihn zur „Impfbanane“ inspiriert, die er als Auszeichnung für großes Engagement während der Pandemie und als Zeichen der Rückkehr zur Normalität, versteht. In Düsseldorf ist die Geschäftsstelle der Caritas und das Klara Gase Haus am Donnerstag (29.4.) mit den Kunstwerken verziert worden.
Bananen für den Banensprayer – Thomas Baumgärtel mit der Pflegedienstleiterin des Klara Gase Haus, Christiane Kito
„Über Monate haben die Bewohner*innen und Mitarbeitende in den Pflegeeinrichtungen mit Einschränkungen ihrer Bewegungs- und Kontaktfreiheit leben müssen. Jetzt machen die Impfungen Hoffnung, dass hier bald wieder ein Stück angstfreies Miteinander möglich wird“, beschreibt Henric Peeters, Vorstandvorsitzender des Caritasverbandes Düsseldorf, die Idee hinter der Impfbanane. Die Caritas hat in ihren Einrichtungen fast alle Bewohner, über 80 Prozent der Mitarbeiter*innen und auch viele Ehrenamtler geimpft. Damit sind sie von den schlimmsten Folgen der Covid-19 Pandemie geschützt.
Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen des Klara-Gase-Haus in Wersten freuten sich über die Aktion des Künstlers
Die Freude bei der Caritas war groß, dass Streetartkünstler Thomas Baumgärtel die ersten Exemplare seiner „Impfbanane“ in Düsseldorf an gleich zwei Caritas-Häuser sprayte. Sie sollen ein Zeichen für die Rückkehr zur Normalität in der Corona-Krise setzen. Denn monatelang herrschte in den stationären Einrichtungen, Tages- und Kurzzeitpflegen sowie betreuten Wohnformen Ausnahmezustand. Die Teilnahme an sozialem und kulturellem Leben war nicht mehr möglich. Jetzt kann der Austausch wieder in Gang kommen.
Die Impfbanane gibt es in verschiedenen Größen, wie hier als Pin oder in Mönchengladbach in fünf Meter Größe
Baumgärtels Impfbananen sollen ein Zeichen der Wertschätzung für alle Institutionen sein, die sich für das Impfen einsetzen. „Es ist die KUNST zu impfen! Die größte Impfkampagne der europäischen Geschichte ist nur gemeinsam zu bewältigen. Je mehr mitmachen, desto eher schaffen wir es, aus der Pandemie heraus zu kommen!“ so Baumgärtel. Der Künstler begann mit seinen Werken in Köln. 1986 sprayte er Bananen an Galerien als Auszeichnung. Mittlerweile gibt es mehr als 4.000 Werke weltweit. Die gelbe Banane wurde zu seinem Markenzeichen und sie setzt er konsequent als Bedeutungsträger ein, wie jetzt zur Corona-Impfung. Waren es zu Beginn geklebte sogenannte ‚Paste Ups‘ der Impfbanane, die er in Nacht- und Nebelaktionen an medizinischen Einrichtungen anbrachte, haben sich die Kunstwerke zur Auszeichnung entwickelt. Über Netzwerke und Partnerschaften wurde die Impfbanane zum Zeichen für Solidarität und Rückkehr zur Freiheit. In verschiedenen Größen gibt es das Kunstwerk bereits an Impfzentren, Kliniken und auch mit der Kassenärztlichen Vereinigung gibt es Gespräche.
Aktuell wird im Wilhelm-Fabry-Museum in Hilden die Ausstellung „Kunst heilt“ von Thomas Baumgärtel gezeigt, diese war lange vor der Corona-Pandemie geplant und ist nun aktueller denn je. In dieser Ausstellung setzt sich der Künstler mit dem Virus und seinen Folgen auseinander.