Heinrich-Heine-Gesamtschule Düsseldorf: Wundertüten für den gutenachtbus
Stolz überreichte eine Abordnung an Schüler*innen der Heinrich-Heine-Gesamtschule am Mittwochmittag (21.4.) einen großen Scheck über 550 Euro an das Team des gutenachtbus, der extra auf den Schulhof an der Graf-Recke-Straße gekommen war. Die Klassen 5 bis 7 hatten den Erlös eines Wundertütenverkaufs für die Obdachlosen gespendet. Bei der Übergabe nutzten sie die Gelegenheit viele Fragen über das Leben auf der Straße und die Arbeit des gutenachtbus-Teams zu stellen.
Eigentlich waren sie als Weihnachtstüten geplant, doch auch als Frühlings-Wundertüten fanden sie reißenden Absatz und brachten 550 Euro für den gutenachtbus ein, Foto: Antje Kübler
Statt Weihnachtstüten nun Frühlings-Überraschungen
Eigentlich wollten die Schüler*innen der Heinrich-Heine-Gesamtschule in der Adventszeit Weihnachtswundertüten verkaufen. Der Erlös sollte an den gutenachtbus gehen. Doch dann kam der Lockdown und niemand war mehr in der Schule. Das Projekt sollte trotzdem realisiert werden und so wurden es eben „Spring-mas-Tüten“. Die braunen Papiertüten, die von außen kreativ gestaltet worden waren, erwiesen sich als wahre Wundertüten, denn neben Süßigkeiten waren auch viele nette Kleinigkeiten wie Schlüsselbänder darin. Sponsoren hatten für die INhalte gesorgt. Für jeweils einen Euro konnten die Tüten gekauft werden. Zuvor hatten die Schüler*innen gemeinsam beschlossen, dass der Erlös der Aktion an den gutenachtbus gehen soll.
Daniel Stumpe beantwortete geduldig die vielen Fragen der Schüler*innen
Was macht der gutenachtbus?
Da viele Schüler*innen sich gar nicht richtig vorstellen konnten, wie der gutenachbus funktioniert, waren Daniel Stumpe von vision:teilen und seine Kollegin Alena Hansen, die Projektleiterin des gutenachtbus, mit dem Bus auf den Schulhof gekommen, um Fragen zu beantworten. So erfuhren die Kinder, dass der gutenachtbus Obdachlose mit Bekleidung, warmen Mahlzeiten und Gesprächen unterstützt. Die mobile Hilfe fährt nachts ab 22 Uhr verschiedene Stationen an, wenn viele andere Ansprechpartner nicht mehr im Einsatz sind. Der gutenachtbus ist eines von drei Projekten des Vereins vision:teilen und finanziert sich ausschließlich über Spenden, wie die der Schüler*innen. Der gutenachtbus hat Dank vieler ehrenamtlicher Helfer auch in der Coronazeit nicht pausiert. Das war wichtig für die Menschen auf der Straße, die aufgrund ihrer Lebenssituation besonders anfällig für Erkrankungen sind. Von dem gespendeten Geld werden nun Lebensmittel gekauft, die abends in Form von Proviantpaketen an die Bedürftigen ausgegeben werden.
Situation der Obdachlosen während Corona
Die Schüler*innen erfuhren auch, dass die neue Verordnung der Ausgangssperre ein großes Problem für die Arbeit des Busses darstellt. Denn noch ist nicht klar, ob sie dann weiter nachts für die Obdachlosen da sein dürfen. Auch die Frage der Corona-Impfung ist schwierig, da nicht alle Obdachlose eine Postadresse, ein Telefon oder einen Mailaccount haben, und so für Terminbestätigungen kaum erreichbar sind. Auf die Frage, ob sie denn bei der Arbeit schon mal angegriffen worden seien, konnte Daniel Stumpe beruhigen. Die meisten Obdachlosen seien sehr friedliche Menschen, von denen keine Gefahr ausginge.
Direkt auf dem Schulhof stand der gutenachtbus, so dass viele Schüler*innen sich gleich sehen konnten, wohin der Erlös der Aktion ging
Gemeinschaftsaktion für den guten Zweck
Lehrerin und Projektleiterin der Wundertüten-Aktion, Antje Kübler, betonte, dass es für die Kinder ein gutes Gefühl war, etwas Gutes für andere zu tun und gleichzeitig selber dafür mit einer Überraschungstüte belohnt zu werden. In der Dependance der Heinrich-Heine-Gesamtschule werden die Klassen 5 bis 7 unterrichtet. Es soll bald weitere Projekte für einen guten Zweck geben.