Düsseldorf: Hispi startet Azubi-Mentorenprogramm
Hispi heißt ausgeschrieben „Hilfe bei der sprachlichen Integration“. Das hört sich vereinfacht nach Sprachkursen für Geflüchtete an. Doch Hispi leistet weit mehr. Die zahlreichen Ehrenamtler des Verein vermitteln neben der Sprache auch den deutschen Alltag und wie man darin zurechtkommt. Schule, Behörden, Bewerbungen, Arztbesuche, Ausbildung oder Studium – für viele Bereiche gibt es bei Hispi Kurse. Als neues Projekt startet aktuell ein Mentorenprogramm für Auszubildende. Damit dies erfolgreich beginnen kann, spendete die Kultur- und Sozialstiftung der Provinzial Rheinland 2.600 Euro.
In den Räumen an der Graf-Adolf-Straße werden die Kurse in verschiedenen Räumen gehalten
Seit 2015 bietet Hispi eine Anlaufstelle für Migranten und Geflüchtete aus verschiedenen Ländern. Das Engagement zahlreicher Ehrenamtler und die Motivation der Besucher*innen bilden die Grundlage für den Erfolg der gemeinnützigen Gesellschaft. Über 2.000 Geflüchtete wurden bereits in kostenfreien Kurse qualifiziert. Bei Hispi sind alle willkommen, die mitmachen wollen. Täglich werden kostenfreie Lerneinheiten für die Sprachvermittlung Deutsch angeboten. Außerdem Nachhilfe für Schüler, Coaching von Berufsanfängern, Beratungen im Asylverfahren durch Arrival Aid, Formularhilfe und Unterstützung bei der Wohnungssuche, wöchentliche Kunstgruppen, Fahrradkurse und Integrations Workshops zu den Themen "Zusammenleben" und "Grundgesetz in Deutschland".
Neben den Sprachkursen steht die Integration im Mittelpunkt. So wurden bei „Hispi goes Ehrenamt“ bereits Aktionen gestartet, bei denen sich die Schüler*innen selber engagierten.
Bewerbungstraining gehört auch zum Angebot, Archivfoto: Hispi
Durch die Corona-Pandemie musste auch das Hips-Programm reduziert werden. Neben digitalem Unterricht freuen sich alle, jetzt auch wieder persönlich in die Räume an der Graf-Adolf-Straße kommen zu können.
Martina Hankammer (2.v.r.) von der Provinzial Stiftung besuchte das Hispi-Team
Das jüngste Hispi-Projekt ist das Mentor-Programm für Auszubildende. Denn ist die Hürde eines unterschriebenen Ausbildungsvertrags genommen, fangen die Herausforderungen erst an. Im Betrieb wird Leistung verlangt und in der Berufsschule gibt es ganz neue Fächer. „Die Herausforderung für Azubis ist, auch wenn sie einen Sprach- oder gar Integrationskurs besucht haben, mit den geforderten Formaten zurechtzukommen. Die Zeit in den Berufskollegs reicht in der Regel nicht, um auf die speziellen Bedürfnisse dieser Zielgruppe einzugehen“, erklärt Hispi Geschäftsführerin Karin Jungjohann.
Deshalb hat Hispi ein neues Projekt entwickelt. Zusätzlich zum Hispi LAB (Lernen für Ausbildung und Beruf) bekommen die Azubis einen persönlichen Mentor, der sie während der Ausbildungszeit unterstützt, fördert und begleitet. Die Mentoren beraten, gehen individuell auf Fragen und Probleme ein und leisten konkrete Hilfestellung. Dabei pflegen sie einen engen Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben. Ziel ist es, die künftigen Mentor*innen in den Ausbildungsbetrieben zu finden. Sie werden durch Hispi bestärkt und unterstützt. "Aber für solch ein Programm fehlte das Geld und deshalb freuen wir uns sehr über die Spende der Provinzial Stiftung. Nun können wir starten“, freut sich das gesamte Team.
Ziel ist es gemeinsam die Aufgabe zu stemmen, möglichst viele Migranten schnell auf eigene Beine zu stellen und damit Teil des gesellschaftlichen Systems zu werden.
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