Düsseldorf erlebt Caravan-Salon der anderen Art: Autokorso „Campen mit Abstand“
Großes Aufsehen erregten über 100 Wohnmobile und Camper am Samstagnachmittag mit ihren Korso durch Düsseldorf. Die Mitglieder der Gruppe „Campen auf Abstand“ waren aus ganz Deutschland nach Düsseldorf gekommen, um ihrem Ziel Nachdruck zu verleihen: Die Campingplätze sollen endlich wieder öffnen dürfen.
Im Camper sei man so sicher wie zu Hause, argumentieren die Autokorsoteilnehmer
Autokorso in Düsseldorf
Es war bereits der zweite Autokorso der Gruppe und weitere in ganz Deutschland sind geplant. Sie wollen erst aufhören, wenn die Regierung die Campingplätze wieder öffnet, betont Mitorganisator Jan Kirschner. Er war am Samstagmittag auf dem Messeparkplatz unterwegs und unterwies die über 100 Wohnmobilisten über den Autokorso. Gemeinsam mit Sascha Bündgen hat er die Abstimmung mit der Polizei übernommen und die Genehmigung für 110 Fahrzeuge. Alle mussten sich verbindlich mit Nennung des Autokennzeichens anmelden. Das einige unangemeldet zum Treffpunkt gekommen waren, sorgte für Gespräche, ließ sich aber schließlich klären.
Dieser Teilnehmer verweist darauf, dass Camper verantwortungsvoll sind.
In Polizeibegleitung ging es um 14 Uhr auf die Strecke: Am Rhein entlang, durch den Rheinufertunnel und über Neusser und Haroldstraße weiter. Am Johannes-Rau-Platz wurde der Korso mit lauten Applaus begrüßt – dort demonstrierten gerade die Querdenken der Anti-Corona-Gruppierungen. Mit diesen Stimmungsmachern möchten die Organisatoren nicht zu tun haben und distanzieren sind deutlich. Ihnen geht es um die Öffnung der Campingplätze und nicht um Impfungen, Grundgesetzdiskussionen oder Verschwörungstheorien. Über die Innenstadt und die Fischer Straße fuhr der Tross am Samstag wieder zum Startpunkt.
Der Korso führte am Rhein entlang und dann quer durch die Stadt
Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland
An den Kennzeichen der Fahrzeuge konnte man erkennen, dass die Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland angereist waren: AIB und FÜ aus Bayern, NF aus Schleswig Holstein oder OZ aus Sachsen. Ihnen allen leuchtet nicht ein warum die Campinplätze in Deutschland immer noch geschlossen sind. Analog zu Hotels wird das touristische Übernachten nicht erlaubt. Dabei betonen die Wohnmobilisten, dass dieser Vergleich hinkt. Denn jeder hat mit seinem Wohnwagen oder Wohnmobil seine eigenen vier Wände dabei und ist dort mindestens so sicher, wie in der heimischen Wohnung. Ein Ehepaar aus Kempen berichtet report-D, dass sie Situation in den benachbarten Niederlanden ganz anders gesehen wird. Dort sind Campingplätze mit entsprechenden Hygieneauflage für Duschräume etc. geöffnet. Was für Buchungen von deutschen Campern bedeutet, dass sie die Reservierungskosten bei Nichtanreise nicht erstattet bekommen. Denn aus Sicht der Niederländer ist ja geöffnet.
Die Camper möchten ihre Freiheit zurück
Weitere Aktionen geplant
Für April ist ein weiterer Autokorso in Berlin in Planung. Die Campingfreunde tauschen sich in der Facebookgruppe Camping-mit-Abstand aus, zu der hier verlinkt wird
Petition
Die Campingplattformen freeontour.com und camping.info rufen parallel zum Autokorso mit einen Online-Petition zur Öffnung der Campingplätze auf. Die Petition ging am 26. Februar an der Start und hat bisher schon über 24.000 Unterstützer*innen gefunden (Stand 14.3.2021). Sie läuft noch 12 Tage. Hier geht es zu weiteren Informationen.