Düsseldorf startet Corona-Reihentestungen in Obdachlosenunterkünften nach einem Infektionsfall mit Virus-Mutation
Die Infektion eines Obdachlosen mit der britischen Coronavirus-Mutation führte am Freitagabend (5.2.) zur Isolierung zahlreicher Kontaktpersonen. Um weitere mögliche Infektionen auszuschließen werden am Wochenende drei mobile Teams in Tagesunterkünften und Notschlafstellen für Wohnungslose Schnelltests durchführen. Fallen diese positiv aus, folgen PCR-Tests, bei denen dann auf mögliche Virus-Mutationen untersucht wird.
Ein Obdachloser hatte von Donnerstag (4.2.) auf Freitag in der Notschlafstelle an der Graf-Adolf-Straße übernachtet. Ein bei ihm abgenommener Abstrich fiel am Freitag (5.2.) positiv aus und bei weiterer Analyse wurde die britische Variante B.1.1.7. identifiziert. Der Infizierte wurde in einer städtische Quarantänestation isoliert, ihm geht es gut.
Seit Dezember 2019 betreiben die FranzFreunde die Notschlafstelle an der Graf-Adolf-Straße
Da der Betroffenen in der Unterkunft zahlreiche Kontakte zu anderen Gästen und Mitarbeiter*innen hatte, wurden für 16 Kontaktpersonen vorsorglich ebenfalls Quarantäne angeordnet. Weitere 13 Personen werden derzeit mit Unterstützung der Wohlfahrtsträger der Wohnungslosenhilfe und des Streetworks ermittelt. Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat sich entschieden, bei jeglichem, engeren Kontakt zu einer mit einer Coronavirus-Mutation infizierten Person vorsorglich eine Quarantäne anzuordnen.
Alle Menschen in Quarantäne wurden in das FFFZ Hotel an der Kaiserswerther Straße in Stockum gebracht, das als städtische Quarantäneeinrichtung angemietet wurde.
200 Schnelltests stehen zur Verfügung, die den Obdachlosen von mobilen Teams angeboten werden, Foto: Stadt Düsseldorf, Michael Gstettenbauer
Zum Schutz der Besucher*innen und um zeitnah weitere Infektionen feststellen zu können, wurde mobile Teams gebildet, die Schnelltests in den vier Notschlafstellen in Düsseldorf, sowie in dem Wärmeraum an der Bergerkirche anbieten. Dies startet am Samstagabend und soll am Sonntag auf weitere 13 Standorte in der Stadt ausgeweitet werden. Bei einem positiven Schnelltest-Ergebnis wird ein zusätzlicher PCR-Test durchgeführt, der dann auch auf Mutationen geprüft wird.
Aufgrund der vorhergesagten Minustemperaturen und des prognostizierten Schneefalls bleiben die Düsseldorfer Notschlafstellen am Wochenende tagsüber geöffnet.
In den mobilen Teams für die Testungen sind Mitarbeiter*innen des Amtes für Migration und Integration, des Gesundheitsamtes und der Feuerwehr im Einsatz. Sie werden durch Dolmetscher ergänzt. Zudem wurde innerhalb der Kontaktpersonennachverfolgung im Gesundheitsamt ein Team gebildet, das sich speziell um die Recherche im Falle einer Infektion mit einer Coronavirus-Mutation kümmert.